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Lagerhalle abgebranntPolizei beschlagnahmt Brandort in Frechen und sucht Zeugen

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Frechen Großbrand update 030220

Die abgebrannte Lagerhalle in Frechen am Montag: In der Nacht zu Montag hielt die Feuerwehr eine Brandwache und musste weitere Brände löschen, die sich auszubreiten drohten.

Frechen/Rhein-Erft-Kreis – Nach dem Großbrand einer Lagerhalle im Frechener Gewerbegebiet ermittelt die Polizei. Die Behörde hat den Brandort beschlagnahmt.

Zeugen werden gebeten, sich unter 02233 52-0 beim Kriminalkommissariat des Rhein-Erft-Kreises zu melden.

Seit Montagnachmittag ist die Wehr nicht mehr im Gewerbegebiet im Einsatz. Die Polizei will am Mittwoch die Spurensuche aufnehmen. Bisher war der Ort nicht betretbar, weil stehengebliebene Bauteile einsturzgefährdet waren und die Feuerwehr weiter nach Glutnestern suchte.

In der Nacht zu Montag hatte die Brandwache erneut die hauptamtliche Wache informiert, da sich wieder Brände ausgeweitet hatten. Seit 8 Uhr am Montag ist der Löschzug Frechen im Einsatz. Die Einsatzkräfte suchten mithilfe von Baggern nach weiteren Brandnestern.

In der Nacht zu Sonntag abgebrannt

Der in der Nacht zu Sonntag ausgebrochene Großbrand einer Lagerhalle in Frechen war am frühen Sonntagabend gelöscht. Die 15.000 Quadratmeter große Halle ist komplett abgebrannt. Noch stehende Mauerteile sind nach Angaben der Feuerwehr einsturzgefährdet. Daher können die Reste der Halle nicht betreten werden.

Die Feuerwehr war zeitweise mit 220 Kräften aus dem gesamten Rhein-Erft-Kreis im Einsatz. Ein Feuerwehrmann musste zwischenzeitlich im Krankenhaus behandelt werden. Der Schaden an dem Gebäude im Gewerbegebiet an der Bonn Straße geht in die Millionenhöhe.

Es kam zu Geruchsbelästigungen und Verkehrsbehinderungen.

In der Lagerhalle lagerten Produkte unterschiedlicher Unternehmen, unter anderem Glas, Sportartikel und Medizinprodukte.

Ein Ausbreiten auf benachbarte Bürogebäude konnte die Feuerwehr verhindern.

Leitstelle löste Großalarm aus

Um 2.42 Uhr ging der erste Notruf in der Kreisleitstelle ein. Der Anrufer sprach von einem Feuer im Gewerbegebiet Frechen in einer Halle an der Bonnstraße Ecke Alfred-Nobel-Straße. Als die Wehrleute eintrafen, stand die etwa 15.000 Quadratmeter große Lagerhalle bereits zur Hälfte in Flammen. Die Leitstelle löste Großalarm aus.

Außer Kräften der Hauptwache und der beiden Löschzüge in Frechen kamen Wehrleute aus Hürth, Pulheim, Erftstadt, Wesseling, Bergheim und Brühl sowie Kerpen hinzu. Schließlich waren über 220 freiwillige Helfer aus dem Rhein-Erft-Kreis unter der Leitung von Stadtbrandinspektor Frank Wershoven im Einsatz. Die Polizei sperrte die Bonnstraße und die Alfred-Nobel-Straße.

Mehrere Drehleitern wurden um das brennende Gebäude aufgestellt, Wasserwerfer in Stellung gebracht. Zahlreiche Löschtrupps, die sich nur mit Atemschutzgeräten dem Feuer nähern konnten, versuchten, die Flammen unter Kontrolle zu bekommen. Immer wieder waren Knallgeräusche von explodierenden Dosen zu hören. Starker Wind erschwerte den Einsatz. Eine tiefschwarze Rauchwolke zog in Richtung Köln.

Einer der Wehrmänner, der mit schweren Atemschutzgerät nahe dem Feuers stand, brach erschöpft zusammen. Er erlitt einen Kreislaufkollaps und wurde ins Krankenhaus gebracht.

Die große Halle, die durch mehreren Zwischenwände unterteilt war, diente mehreren Firmen als Lagerstätte. Dort waren Glasartikel, Medizinprodukte, Elektro- und Sportartikel zwischengelagert. Außerdem sind auf dem etwa 100 mal 150 Meter großen Gelände mehrere Büros verschiedener Unternehmen untergebracht.

Situation spitzte sich am frühen Morgen zu

Gegen 5 Uhr spitzte sich die Situation an der Einsatzstelle zu. Im hinteren Teil der Halle, kam es zu einer Durchzündung. Dabei entzünden sich schlagartig Gase, die bei einem Verbrennungsprozess entstehen. Innerhalb von Sekunden schlugen meterhohe Flammen aus dem Dach. Den Einsatzkräfte gelang es, ein Ausbreiten des Feuers auf mehrere Hundert Neufahrzeuge, die angrenzend auf der Freifläche der stillgesetzten Röhrenfabrik stehen, zu verhindern. 

Außer Kreisbrandmeister Peter Fenkl verschaffte sich auch Bürgermeisterin Susanne Stupp einen Eindruck an der Einsatzstelle.

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Wo genau der Brand in der Halle ausbrach, ist noch unklar. Die Kriminalpolizei war bereits in der Nacht im Einsatz. Doch die Beamten konnten die einsturzgefährdete Halle nicht betreten.

Bereits dritter Großbrand in Frechen binnen zweier Jahre

In Frechen ist es bereits der dritte Großbrand mit Millionenschaden binnen weniger als zwei Jahren. Im April 2018 brannte die Kletterhalle Chimpanzodrome an der Ernst-Heinrich-Geist-Straße nieder. Im folgenden Sommer ging der Rewe-Supermarkt an der Hubert-Prott-Straße in Flammen auf. 

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