Neubaugebiet in FrechenSPD will Auskunft über Gelände an der Ammerstraße

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Baugebiet_Ammerstrasse

Das acht Hektar große Baugebiet an der Ammerstraße in Frechen-Habbelrath

Frechen-Habbelrath – „Wir verstehen das alles nicht mehr, wann passiert denn da endlich mal was?“, fragt ein aufgebrachter Anwohner, als die SPD in ihrer öffentlichen Fraktionssitzung in Habbelrath das Thema Neubaugebiet Ammerstraße ansprach. Und mit seiner Meinung war er nicht allein unter den Zuhörern im Awo-Heim.

Zur Erinnerung: Am 19. November 2013 gab es in der damaligen Mehrzweckhalle eine Bürgerinformationsveranstaltung, zu der gut 100 Zuhörer kamen.

Buergerversammlung_Ammerstraße

Im November 2013 fand eine  Informationsveranstaltung zum geplanten Baugebiet an der Ammerstraße mit Ex-Bürgermeister Willi Meier statt – passiert ist bislang nicht viel.    

Ihnen wurde damals erläutert, dass auf dem 7,9 Hektar großen Plangebiet am westlichen Ortsrand von Habbelrath, das durch den bewaldeten Tagebaurand, die L 277, die Ammerstraße und die Frechener Straße begrenzt wird, bis zu 120 Grundstücke in einer Größe von 350 bis 600 Quadratmetern entstehen sollen. Ins Auge gefasst waren vorwiegend freistehende Einfamilienhäuser, die in drei Bauabschnitten angeordnet werden sollen.

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Von Norden nach Süden

Die Erschließung soll über die Tauben- und die Amselstraße sowie über eine am Tagebaurand von der Frechener Straße aus zu schaffende neue Verbindung erfolgen. Zum zeitlichen Ablauf wurde damals erklärt, dass man hofft, im Sommer 2014 Planungsrecht zu bekommen, so dass mit dem Grundstücksverkauf durch RWE Ende 2014 zu rechnen ist.

„Anfang 2015 könnten dann die Bauarbeiten beginnen, wobei man von Nord nach Süd anfangen möchte“, hieß es. Doch es gab Bedenken. Der damalige Bürgermeister Hans-Willi Meier erklärte, zunächst müsse die Infrastruktur geschaffen werden. Es gehe um Kita- und Grundschulplätze und um Entwässerungskanäle. Das alles solle nicht die Stadt allein bezahlen, sondern RWE solle sich beteiligen.

Jahrelanger Stillstand des Projektes

Im April 2017 schließlich beschäftigte sich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauleitplanung erneut mit dem Vorhaben. Wie seinerzeit zu erfahren war, musste die Stadt Frechen ihre Forderungen nach Kostenbeteiligung durch RWE stark zurückfahren.

Bei einer Bürgerveranstaltung der CDU kurz darauf erklärte damals in Habbelrath Bürgermeisterin Susanne Stupp, inzwischen „sei alles so gut wie in trockenen Tüchern“. Doch geschehen sei seitdem nichts, kritisiert die SPD.

Fraktionschef Hans Günter Eilenberger: „Es geht einfach nicht weiter. Wir verstehen das auch nicht mehr, zumal nicht nur in Grefrath und Habbelrath, sondern auch in Frechen dringend Grundstücke gesucht werden, um zu bauen.“ Die SPD werde die Bürgermeisterin auffordern, über den aktuellen Sachstand zu informieren.

Unter den Zuhörern, von denen einige selbst dort bauen wollten, wurde die Ansicht laut, dass aufgrund inzwischen immens gestiegener Grundstückspreise sich viele Interessenten andersweitig orientiert hätten. „In Habbelrath werden immer wieder Altbauten frei, da kann man auch zugreifen.“ Eine andere Anwohnerin bemängelte, dass man nur Einfamilienhäuser und Eigentum plane, Mietwohnungen aber überhaupt nicht im Gespräch seien: „Wer kann sich denn das als normaler Mensch noch leisten.“

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