Situation in Frechen-HabbelrathEine Spielstraße für den Durchgangsverkehr

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Die Kurhausstraße in Habbelrath gilt als Spielstraße. Trotzdem wird sie vom Durchgangsverkehr genutzt. Anwohner klagen über Raser.

Die Kurhausstraße in Habbelrath gilt als Spielstraße. Trotzdem wird sie vom Durchgangsverkehr genutzt. Anwohner klagen über Raser.

Frechen-Habbelrath – Wer von Habbelrath nach Grefrath fährt, nimmt in der Regel den Weg über die Frechener Straße und die Kurhaustraße vorbei am Grefrather Friedhof. Das Problem dabei: Die Kurhausstraße wurde als „Spielstraße“ mit den entsprechenden Verkehrszeichen, Parkflächen und Pflanzkübeln zur verkehrsberuhigten Zone erklärt.

Dort darf man nur Schritttempo fahren. Doch daran, so die Beschwerden der Anwohner, halten sich viele Autofahrer nicht. Die SPD-Fraktion griff jetzt das Themas auf und schaltete die Verwaltung ein. Die Stadtverwaltung erklärte im Verkehrsausschuss, dass bereits Messungen vorgenommen wurden. Das Ergebnis: Etwa 90 Prozent der Verkehrsteilnehmer seien zu schnell.

Verwaltung äußert Bedenken

Allerdings ist die Verwaltung nicht überzeugt, dass sich die Kurhaustraße für eine verkehrsberuhigte Zone eignet. Eine „Spielstraße“ könne man nur ausweisen, wenn diese nur schwach frequentiert sei. Die Straße müsse zudem so gestaltet sein, dass die „Aufenthaltsfunktion“ überwiege und der Fahrzeugverkehr eine untergeordnete Bedeutung habe. Bei der Kurhausstraße handele es sich jedoch um eine gerade Straße, die als Durchgangsstraße fungiere.

Dietmar Boomkamp (CDU) verwies darauf, dass man bei der Umwandlung der Straße am Tagebaurand vor gut 25 Jahren auf die jungen Familien in den neuen Einfamilienhäusern Rücksicht genommen habe: „Die Kinder sind aber aus dem Spielalter längst raus.“

Eine teure Umgestaltung

Möglich sei es, die Kurhausstraße zur Tempo-30-Zone zu machen, hieß es im Ausschuss. Dazu müssten Pflanzkübel entfernt, Gehwege eingezeichnet und die Beschilderung angepasst werden. Da diese Umgestaltung recht teuer ist, soll sie bei einer Sanierung oder Umplanung in Betracht gezogen werden. Kurzfristig geht es darum, das Tempolimit durchzusetzen. So ist bereits ein Antrag auf Einrichtung einer mobilen Geschwindigkeitsmessstelle beim Rhein-Erft-Kreis gestellt worden. Zusätzlich wird zeitweise eine mobile Geschwindigkeitsanzeigetafel eingesetzt.

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Jürgen Weidemann (SPD) wies in der Sitzung noch auf ein anderes Problem hin: Die Kurhausstraße ist eine Einbahnstraße, aber sie ist in der Gegenrichtung für Radfahrer geöffnet. Dort gebe es aber keine Schilder, die auf das vorgeschriebene Schritttempo hinweisen. Weidemann weiß von Anwohnern: „Vor allem Radrennfahrer nutzen die schöne gerade Strecke aus.“

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