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Von Schülerinnen entwickeltMit dieser App sollen Jugendliche schnell einen Job finden

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Ena Lejla Krekic, Celina Götte und Bersa Shazimani vom Frechener Gymnasium haben die App entwickelt.

Frechen – Wie komme ich am schnellsten an einen Job? Diese Frage stellt sich wohl vielen Jugendlichen, aber nicht immer kann sie erfolgreich beantwortet werden. Bersa Shazimani, Celina Götte und Ena Lejla Krekic vom Frechener Gymnasium haben das Problem erkannt und nach einer Lösung gesucht. Mit ihrer Job-Vermittlungs-App „JuniorJob“ haben sie es in der Kategorie „Services & Platforms“ ins Finale des bundesweiten Business-Wettbewerbs „Startup Teens“ geschafft.

„Wir haben eine Plattform für Jugendliche entwickelt, die Jobs, Praktika und Ehrenämter vermittelt“, erklärt Bersa Shazimani. Ähnlich wie bei Dating-Apps, so veranschaulicht es die 18-Jährige, können Nutzer auf ein Angebot klicken, das ihnen gefällt. Über die App können sie sich bewerben und persönliche Informationen zuschicken. Ist der Arbeitgeber überzeugt, kann er über die Chatfunktion mit dem Bewerber in Kontakt treten. Noch ist die App nicht zum Download verfügbar, aber das soll sich bald ändern.

So kamen die Frechener Schüler auf die Idee für die App

Der Grundstein der Idee wurde vor vier Jahren gelegt. Mit 13, berichtet Celina Götte, habe sie einen Nebenjob gesucht. „Aber das hat fast nie geklappt“, sagt die Schülerin. „Die Herausforderungen bei der Jobsuche sind vielfältig. Nicht immer passen Berufswunsch und die individuellen Stärken und Schwächen zueinander“, sagt auch Rainer Imkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl. Auf eine Arbeitsstelle für Menschen ohne Qualifizierung kommen heute 15 Bewerber, aber nur einer von ihnen kann sich durchsetzen.

Celina Götte und ihre Freundinnen wollten etwas dagegen tun – und programmierten „JuniorJob“. „Zu Beginn standen wir noch etwas auf dem Schlauch“, erinnert sich Bersa Shazimani mit Blick auf fehlende wirtschaftliche und technische Erfahrung. Über die Teilnahme am Wettbewerb „business@school“, der Startup Teens ähnelt, konnten sie erste Fortschritte erzielen. „Das war ein riesiger Prozess, aber die Wettbewerbe haben uns motiviert“, sagt Celina Götte. Wichtig ist für sie das Durchhaltevermögen: „Aufgeben ist das größte Risiko“, sagt die 17-Jährige. Aufgegeben haben sie nie - und so konnten sie bei Startup Teens das Finale erreichen.

Frechener Schülerinnen planen Weiterentwicklung der App

Das Erfolgspotenzial ihrer App ist groß: 240.000 arbeitslose Menschen zwischen 15 und 25 Jahren gab es im November 2020 in Deutschland. Angesprochen auf „JuniorJob“ gibt Rainer Imkamp allerdings zu bedenken: „Eine Jobbörse bringt auch große Verantwortung mit sich, zum Beispiel bei den Themen Datenschutz und -sicherheit.“ Der sensible Umgang mit persönlichen Daten sei immer wichtig für die Nutzer. Dennoch: „Dass sich junge Menschen mit dem Thema Arbeitsvermittlung befassen, ist toll.“ Jobs, Praktika oder Ehrenämter seien eine gute Voraussetzung für die Bewerbung auf spätere Ausbildungsplätze.

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Drei Schülerinnen, die eine eigene, professionelle App programmieren. Klingt zunächst utopisch. Doch Bersa Shazimani, Celina Götte und Ena Lejla Krekic aus Frechen haben bewiesen, dass es möglich ist.

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