Widerstand wächst1300 Unterschriften gegen Gewerbegebiet in Frechen gesammelt

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Das 18 Hektar große Gewerbegebiet soll zwischen Krankenhausstraße, Bonnstraße und A4 entstehen.

Das 18 Hektar große Gewerbegebiet soll zwischen Krankenhausstraße, Bonnstraße und A4 entstehen.

Frechen – Mehr als 1300 Unterschriften hat eine Bürgerinitiative gegen das geplante Gewerbegebiet an der Krankenhausstraße gesammelt. Mehr als 800 hatte sie vor Ort gesammelt, weitere 500 kamen bei einer Online-Petition im Internet zusammen. Bianca Klemkow, die Initiatorin der Aktion, überreichte die Unterschriftenlisten jetzt während einer Bürgerinformationsveranstaltung an Robert Lehmann, den Technischen Beigeordneten der Stadt Frechen.

„Viele Bürger wünschen sich eine andere Klimapolitik, sie sind mit den Plänen nicht einverstanden“, hieß es während der Veranstaltung seitens der Bürgerinitiative. Viele wollten keine weiteren Flächenversiegelungen. Stattdessen müssten die Kapazitäten bereits vorhandener Gewerbegebiete effektiver genutzt werden.

Gewerbegebiet in Frechen: Kritik an den Plänen

Bereits im Vorfeld hatte es Kritik an den Plänen gegeben, Gewerbeflächen auf dem bislang landwirtschaftlich genutzten, 18 Hektar großen Areal zwischen Krankenhausstraße, Bonnstraße und der Autobahn 4 auszuweisen. Anwohner aus den umliegenden Wohnsiedlungen befürchten eine Verschärfung der Probleme mit vollgelaufenen Kellern bei Starkregen. Sorgen machen sich die Bürger auch um die in dem neuen Gewerbegebiet geplanten Lkw-Stellplätze. Sie befürchten, dass Probleme mit wildem Müll und die Lärmbelastung zunehmen, wenn die Lastwagenfahrer dort auch übernachten.

Bianca Klemko überreichte die Unterschriften an den Technischen Beigeordneten Robert Lehmann.

Bianca Klemko überreichte die Unterschriften an den Technischen Beigeordneten Robert Lehmann.

Während der Veranstaltung, die sowohl vor Ort im Sitzungssaal des Rathauses stattfand als auch im Internet übertragen wurde, kamen weitere Aspekte hinzu: Mögliche Verkehrsprobleme auf der Krankenhausstraße wurden angesprochen. Ein Teilnehmer befürchtete Schwierigkeiten mit den Parkplätzen in den angrenzenden Wohnsiedlungen. Immerhin rechne die Stadt damit, dass künftig 685 Menschen in dem Gewerbegebiet arbeiten würden, schaffe aber nur 100 Parkplätze. „Die Betriebe sind verpflichtet, Parkplätze für die Beschäftigten und Lieferanten auf den Firmengeländen zu schaffen“, erläuterte Fachdienstleiter Christian Stahlschmidt. Die erwähnten 100 öffentlichen Parkplätze kämen noch hinzu.

20 Grundstücke für Betriebe im Frechener Gewerbegebiet

Mitarbeiter der Stadtverwaltung hatten die Grundzüge der Planungen zuvor erläutert. Vorgesehen sind demnach rund 20 Grundstücke für Gewerbebetriebe. Im vorderen Teil in der Nähe der Wohnbebauung sollen vier bis fünfgeschossige Bürogebäude entstehen, die auch eine abschirmende Wirkung hätten. Im mittleren und hinteren Bereich ist auch die Ansiedlung von Handwerksbetrieben und anderer Unternehmen möglich. Zur Entwässerung soll ein Rückhaltebecken und ein neuer Kanal gebaut werden.

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Die Stadt hält die Schaffung des neuen Gewerbegebietes für sinnvoll, weil nach einer Berechnung der Bezirksregierung bis 2040 in Frechen ein Bedarf für Gewerbeflächen in der Größe von 51 Hektar bestehe. „Mit den Planungen sind wir aber noch ganz am Anfang“, betonte Robert Lehmann. Bürger haben bis zum 13. Oktober die Gelegenheit, Stellungnahmen abzugeben. Weitere Informationen dazu findet man im Internet.

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