Zentrum wird 2020 geschlossenAmazon soll an Kaufhof-Lager interessiert sein
Das 83.000 Quadratmeter große Gelände des Logistikzentrums des Warenhauskonzern wird Ende Dezember 2020 geschlossen. Der Onlinehändler Amazon soll Interesse am Standort haben.
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- Das Kaufhof-Lager in Frechen wird 2020 geschlossen, 300 Arbeitsplätze fallen somit weg.
- In der Frechener Belegschaft herrschte beim Verkünden der Nachricht Entsetzen bis Kampfgeist.
- Doch der amerikanische Handelsriese Amazon wird für eine Übernahme des Zentrums gehandelt. Was ist an den Plänen dran?
Frechen – Die Nachricht, die am Montagmorgen der Betriebsrat und die Vertreter der Verdi-Gewerkschaft den etwa 300 Mitarbeitern im Frechener Kaufhofzentrallager bei der Betriebsversammlung verkünden mussten, war zwar schon befürchtet worden, ist aber jetzt Gewissheit. Kaufhof schließt neun von zehn Logistikstandorten. Frechen wird dicht gemacht. Wann genau, ist noch unklar, aber voraussichtlich bis spätestens 31. Dezember 2020. Dann läuft der Mitvertrag am Standort aus. Der Betriebsrat ist der Meinung, dass der Konzern noch das Weihnachtsgeschäft mitnehmen will, bevor die Tore an der Bonnstraße endgültig geschlossen werden. Nur das Zentrallager in Porz soll erhalten bleiben. Das wurde jetzt auch in Gewerkschaftskreisen bekannt.
Mit Unternehmen verbunden
Von Entsetzen bis Kampfesgeist beschrieb gestern eine Verdi-Vertreterin die Stimmung in der Frechener Belegschaft. Am Standort Frechen sind die Mitarbeiter im Durchschnitt 45 Jahre alt, viele arbeiten schon seit 30 und mehr Jahren dort und leben in der Stadt oder einer Nachbarkommune.
Bereits ab Februar 2020 soll der Umschlag der Waren am Standort Frechen reduziert werden. „Dann wird die Arbeit weniger, und damit werden auch nicht mehr so viele Mitarbeiter hier gebraucht“, hieß es weiter. Grund der Schließung soll die Fusion von Karstadt und Kaufhof sein. Karstadt betreibt zwei hochmoderne Lager an den Standorten Unna und Essen, die die Logistik und den Warenumschlag des Unternehmens übernehmen sollen.
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Einen Sozialplan für die Mitarbeiter gebe es noch nicht, berichtete eine Gewerkschaftsvertreterin. Der werde in den nächsten Wochen mit der Geschäftsleitung ausgehandelt, hieß es. Eine Anfrage der Redaktion bei der Pressestelle vom Kaufhof in Köln zur Schließung des Logistikzentrums in Frechen blieb bis zum Abend unbeantwortet.
Fragen nicht beantwortet
Am Nachmittag wurde bekannt, dass der Internethändler Amazon Interesse am Lager in Frechen haben soll. Offenbar passt der Standort ins Konzept des Onlinehändlers. Wie zu hören war, soll der Weltkonzern jedoch nur Interesse an dem Standort, nicht aber an den Mitarbeitern und der Lagertechnik haben. Auch eine Anfrage bei der Pressestelle von Amazon blieb bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe unbeantwortet.
Nachdem Anfang des Jahres bei der Firma Steinzeug Keramo gegenüber dem Kaufhof-Zentrallager 160 Arbeitsstellen weggefallen sind, trifft die Schließung des Logistikzentrum mit weiteren rund 300 Arbeitsplätzen die Stadt Frechen besonders hart.