Gastro-TippsDiese Restaurants in Brühl, Hürth und Frechen trotzen den tollen Tagen

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Fleischgerichte vom Grill und Edelbrände bietet Hubert Weber im Steakhaus Alt Sielsdorf in Hürth.

Fleischgerichte vom Grill und Edelbrände bietet Hubert Weber im Steakhaus Alt Sielsdorf in Hürth.

  • Sie haben keine Lust auf Karneval und wollen lieber in Ruhe gut und gemütlich essen gehen? Dann haben wir hier drei Adressen für Sie: Hier erhalten Sie belgische Spezialitäten, Steak oder italienische Menüs – garantiert „schunkelfrei“.

Rhein-Erft-Kreis – Der Karneval lässt manches Herz höherschlagen. Doch es gibt auch im Rheinland Menschen, die mit dem närrischen Treiben wenig anfangen können. Wir haben drei Adressen gefunden, wo man abseits des Karnevals in Ruhe speisen kann.

Restaurant Matis, Brühl

Marc Defraeye leitet das belgische Restaurant Matis in Brühl seit 2003.

Marc Defraeye leitet das belgische Restaurant Matis in Brühl seit 2003.

Marc Defraeye blickt auf eine bewegte gastronomische Vita zurück. Seine Liebe zur Küche wurde schon früh geweckt. „Als Zwölfjähriger habe ich bei meinem Großonkel, der ein Hotel in Blankenberge betrieb, meine Leidenschaft zum Kochen entdeckt“, erinnert er sich. Als junger Soldat verrichtete er seinen Militärdienst bei den belgischen Streitkräften in Spich. Diese Zeit prägte den weiteren Lebensweg. Defraeye lernte seine spätere Frau Andrea kennen, und damit war klar, dass der junge Mann aus Ostende in Deutschland bleiben würde. Die gastronomische Karriere begann er im Haus am See im Kölner Stadtteil Lindenthal. Von dort führte ihn der Weg über das Kölner Dorint Hotel und den Ratskeller zum Seasons in Brühl. Der Stadt ist er bis heute treugeblieben. Seit 2003 betreibt das Ehepaar Defraeye das Restaurant Matis in der Fußgängerzone. Wer belgische Spezialitäten oder eines der beliebten Biere genießen möchte, muss seitdem nicht mehr bis nach Lüttich, Brüssel oder Antwerpen reisen.

Das Matis residiert in einem historisch bedeutenden Fachwerkhaus schräg gegenüber der Kirche Sankt Margareta. Das Haus trägt die auffällige Außenfassade des ehemaligen „Hospitälchens“. Das Gebäude hatte im Mittelalter und in der früheren Neuzeit die Funktion eines Alters- und Siechenheimes. Viele Menschen verbrachten hier ihren letzten Lebensabschnitt. Der volkstümliche Name „Hospitälchen an der Pfarrkirche“ entstand im 18. Jahrhundert. Etwa 200 Jahre später verkam das Haus und wurde schließlich 1974 abgerissen. Um das älteste Brühler Altenheim nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wurde das Konterfei des Gebäudes schließlich auf eine anschließende Brandmauer aufgetragen.

Was die einladende Fassade ankündigt, bestätigt sich im Innern des Hauses: pure Gemütlichkeit umrahmt von Holzgiebeln. Die Holzdecke ist aus alten Weinfässern gefertigt und mit einem Gemälde verziert. 42 Gäste finden einen Sitzplatz. Belgische Spezialitäten dominieren das Angebot. Bis Ende April stehen Muschelgerichte auf der saisonalen Agenda. „Viele Gäste nehmen dafür eine weite Anfahrt in Kauf“, sagt der Hausherr. Doch sie kommen auch in den Genuss weiterer Spezialitäten, darunter Fleischgerichte wie Chateaubriand (26,90 Euro p.P.) oder Tatarenhut (28,90 Euro), eine Art „Lagerfeuer am Tisch“, bei dem verschiedene Fleischgerichte zubereitet werden. Die belgische Küche zeigt sich in Brühl in ihrer ganzen Bandbreite. Das Repertoire reicht vom „Oostende Zalm“ (14,90 Euro), geräuchertem Lachs auf kleinen Reibekuchen und Salat (14,90 Euro) über „Rebbetjes“ (15,90 Euro), Spareribs mit Krautsalat und Pommes frites, bis hin zum „Vissersdroom“ (21,90 Euro), Fischfilets auf Muschelgarnelensauce mit Speckböhnchen und Kartoffelgratin. Dazu schmecken belgische Biere. Grimbergen dunkel und hell zapft Defraeye vom Fass. Wer die Vielfalt belgischer Braukunst entdecken möchte, darf Palm, Westmalle, Leffe oder Hoegaarden aus der Flasche probieren. Das Matis ist über Karneval geöffnet.

Geöffnet hat das Restaurant Matis,Hospitalstraße 26, 50321 Brühl, (02232) 760579, samstags ab 17 Uhr und an allen anderen Tagen außer donnerstags von 12 bis 15 Uhr und ab 17 Uhr.

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Steakhaus Alt Sielsdorf, Hürth

Fleischgerichte vom Grill und Edelbrände bietet Hubert Weber im Steakhaus Alt Sielsdorf in Hürth.

Fleischgerichte vom Grill und Edelbrände bietet Hubert Weber im Steakhaus Alt Sielsdorf in Hürth.

Karnevalsflüchtige sind auch im Hürther Stadtteil Sielsdorf willkommen. Nur an Weiberfastnacht war zu, und auch am montäglichen Ruhetag legt man eine Pause ein. Unweit der Kölner Stadtgrenze steht Hubert Weber am Holzkohlegrill. Das Fleisch, das der Hausherr zubereitet, haben dem Steakhaus Alt Sielsdorf einen guten Ruf weit über Hürth hinaus eingebracht. „Bei uns kommt nur beste Qualität auf den Teller“, verspricht Weber. Die Steaks stammen aus Argentinien. Der bekannte Schlacht- und Veredelungsbetrieb „La Morocha“ bürgt für beständige Qualität. Vor zehn Jahren entschied sich Weber, das traditionelle Konzept des Hauses zu ändern. Zuvor hatte Anita Weber, die Mutter des heutigen Gastgebers, das Restaurant lange als Gasthaus mit deutscher Küche geführt. Die mittlerweile 74-Jährige unterstützt den Sohn weiterhin tatkräftig und bereitet in der Küche die Beilagen, Vorspeisen und hausgemachte Suppen zu. Das Familientrio komplettiert Webers Ehefrau Danuta, die den Service leitet.

Hubert Webers Reich befindet sich links vom Eingang. In einer separaten Nische steht sein Holzkohlegrill. Hier grillt der Chef Hüftsteaks, Entrecôte, Rumpsteaks und Filetsteaks auf den Punkt. Ein Hüftsteak zum Beispiel gibt es in Portionen ab 200 g („Chico“ für 15,90 Euro) bis 400 g („Tango“ für 28,90 Euro). Wer ein Filetsteak wählt, zahlt zum Beispiel für die Version „Pimienta“ (300 g mit grobem Pfeffer) 31,90 Euro. Über das Steakhaus verteilen sich 53 Sitzplätze, die im Sommer von weiteren 24 Plätzen auf der Terrasse ergänzt werden. Spieße und verschiedene Tellergerichte wie der „Pampas Teller“ mit Rumpsteak, argentinischer Grillwurst und Ofenkartoffeln mit Sauerrahm (24,90 Euro) runden das kulinarische Angebot ab. Dazu trinkt man argentinischen Rotwein. Weber empfiehlt unter anderem einen Cabernet Sauvignon vom Weingut Trapiche (Flasche für 29,90 Euro). Darüber hinaus hat der Hausherr ein Faible für edle Brände, an deren Qualität er die Gäste gerne teilhaben lässt. Die guten Tropfen stammen von der Brennerei Weyand aus dem pfälzischen Unnau.

Geöffnet ist das Steakhaus Alt Sielsdorf, Kölner Straße 225, 50354 Hürth, (02233) 390952, www.steakhausaltsielsdorf.de, dienstags bis sonntags von 17.30 bis 21.30 Uhr.

Ristorante Dolce Vita, Frechen

Thomas Dams vom Ristorante „Dolce Vita“ in Frechen bereitet Fettuccine mit frischem Trüffel und Parmesan vor den Augen der Gäste zu.

Thomas Dams vom Ristorante „Dolce Vita“ in Frechen bereitet Fettuccine mit frischem Trüffel und Parmesan vor den Augen der Gäste zu.

Das „süße Leben“ lässt sich in Frechen in vollen Zügen genießen. Verantwortlich dafür ist Thomas Dams. Seit 2001 leitet er das Ristorante „Dolce Vita“. Sein Faible für die italienische Küche hat Dams schon während seiner Ausbildung zum Restaurantleiter im Ristorante Gambrinus in Frechen entdeckt. „Damals hat mir der Gastgeber Herr Esposito viel beigebracht, was mir später sehr geholfen hat“, erzählt Dams. Später sammelte er unter anderem im Londoner Savoy Hotel weitere wichtige Erfahrungen. An seiner Seite steht Küchenchef Carlo Cerbino. „Wir kennen und schätzen uns bereits seit 1983“, sagt der Chef. In Frechen bilden die beiden seit 2004 ein unzertrennliches Gespann. Das Ristorante ist nicht nur für seine leckeren Pizzen und Pastagerichte bekannt, sondern auch für seine jahreszeitlich geprägte Tageskarte, die stets auf der Schiefertafel notiert wird. Darauf lesen wir von Vorspeisen wie Hirschcarpaccio mit frischen Trüffeln (16 Euro) oder gebratenen Jakobsmuscheln auf Feldsalat (11 Euro). Auch die Hauptgerichte wie Seezunge al Vino Bianco (26 Euro) oder frische Kalbsleber mit Butter und Salbei (19,50 Euro) versprechen großen Genuss. Zu den Spezialitäten des Hauses zählen die Fettuccine mit frischem Trüffel und Parmesan (18 Euro), die Dams ebenso klassisch vor den Augen der Gäste am Servierwagen zubereitet wie Zabaione oder Crêpe Suzette.

Das Weinsortiment bedient sich bei allen relevanten italienischen Anbaugebieten. Als Hauswein empfehlen sich unter anderem ein Chardonnay oder Montepulciano aus der Toskana (0,25 l für jeweils 5,60 Euro). Das Lokal verfügt drinnen über 60 Sitzplätze. Auf der Terrasse vor dem Haus können bei entsprechendem Wetter weitere 30 Gäste Platz nehmen.

Besuchen können Sie das Ristorante Dolce Vita, Hauptstraße 1-7, 50226 Frechen, (02234) 271274, sonntags bis freitags von 12 bis 14.30 Uhr und von 18 bis 23 Uhr sowie samstags von 18 bis 23 Uhr, montags ist Ruhetag.

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