„Der Standort ist nahezu ideal“Stadtbahnlinie 18 bekommt neuen Halt in Hürth

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Südlich der Brücke über die Umgehungsstraße soll die neue Haltestelle für die Stadtbahnlinie 18 gebaut werden.

Südlich der Brücke über die Umgehungsstraße soll die neue Haltestelle für die Stadtbahnlinie 18 gebaut werden.

Hürth – Die Stadtbahnlinie 18 zwischen Köln und Bonn soll künftig einen weiteren Halt in Hürth machen.

Der Planungsausschuss hat sich in einem Grundsatzbeschluss einstimmig für die Einrichtung einer Haltestelle „Kalscheuren“ auf halber Strecke zwischen den Stadtbahnhöfen Hermülheim und Fischenich ausgesprochen. Nun ist erst einmal die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) als Gleisnetzbetreiber am Zug.

Dieser Standort ist für den Halt in Hürth vorgesehen

Die Planung des neuen Haltepunkts geht auf den Bebauungsplan für das Kreativquartier auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Hermülheim zurück. Dort will ein Investor Wohnungen bauen und im südlichen Teil Gewerbe aus den Bereichen Bildung und Dienstleistungen ansiedeln. Der Bahnhof Hermülheim liegt am nördlichen Ende des langgestreckten Quartiers, künftig könnte die Linie 18 auch am südlichen Ende halten.

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Als Standort ist der Gleisabschnitt zwischen B 265n und Bonnstraße vorgesehen. Südlich der Gleisbrücke über die Umgehungsstraße sollen zwei 75 Meter lange Hochbahnsteige mit Rampen für den barrierefreien Zugang angelegt werden. Aufgrund des angrenzenden Brückenbauwerks sei ein Mittelbahnsteig nicht möglich, heißt es in einer Verwaltungsvorlage.

Fußgänger und Radfahrer sollen die Gleise an einem neuen, gesicherten Bahnübergang überqueren können. So können auch Fahrgäste einsteigen, die aus dem Gewerbegebiet Kalscheuren kommen oder den geplanten Radweg entlang der Stadtbahngleise nutzen. Die Stadtverwaltung prüft die Einrichtung eines Pendlerparkplatz in der Nähe der neuen Haltestelle auf städtischen Flächen im Gewerbegebiet Kalscheuren. Auf dieser Seite der Gleise könnten laut Planungsamt auch zusätzliche Pkw-Stellplätze für das Kreativquartier eingerichtet werden.

„Der Standort ist nahezu ideal“

Neben dem Viertel auf dem Rangierbahnhofgelände würden das Gewerbegebiet und die Wohngebiete in Kalscheuren von dem neuen Mobilitätsangebot profitieren, betont Bürgermeister Dirk Breuer (CDU). Auch der SPD-Stadtverordnete Michael Kleofasz meint, dass sich die „positive Entwicklung in Kalscheuren“ fortsetzen werde: „Der Standort ist nahezu ideal.“

Der Bürgermeister verweist indes darauf, dass sich das Projekt in einem frühen Stadium befinde. Nach dem Grundsatzbeschluss, den der Rat noch bestätigen muss, wird die Verwaltung die HGK mit der Vorplanung und der Ermittlung der Kosten beauftragen, die zu 90 Prozent aus Fördermitteln bestritten werden sollen, zehn Prozent soll der Investor des Kreativquartiers übernehmen. Der Beschluss sei keine Garantie, dass die HGK das Projekt umsetze, aber „ein wichtiges Signal“, so Breuer: „Wir werden nicht nachlassen, das bei der HGK einzufordern.“

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Die HGK beurteilt die Pläne für eine neue Haltestelle aber offenbar ebenfalls positiv. „Wir als Netzbetreiber denken, dass das sinnvoll sein könnte, auch unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes“, so Sprecher Christian Lorenz. „Die Haltestelle könnte mehr Pendler motivieren, auf den Nahverkehr umzusteigen.“ Am kommenden Dienstag werde es ein Treffen zwischen der HGK, den Kölner Verkehrsbetrieben als Stadtbahnbetreiber und der Stadtverwaltung zu diesem Thema geben, kündigte Lorenz an.

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