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31 Kubikmeter Müll in 300 SäckenHunderte Helfer säubern das Hürther Stadtgebeit

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stadtputz

Besonders in versteckten Ecken war es wieder schlimm.

Hürth-Efferen – So ein Stadtputz müsste eigentlich öfter als einmal im Jahr durchgeführt werden, meinte Frank Stefer. Mit 15 Erwachsenen und 15 Kindern war er am Samstag wieder dabei, als im gesamten Stadtgebiet Hunderte Menschen mit Dreckzangen und Handschuhen den Müll aus den Büschen und Beeten fischten.

Stefer wohnt in der Siedlung am Pennymarkt. „Dort ist es ganz besonders schlimm“, sagte er , als er für sich und seine Helfer die Arbeitsutensilien an der Sammelstelle am Haus Burgpark abholte. „Wir machen schon seit Jahren mit“, erklärte er. Eine saubere Umgebung schaffe schließlich auch ein schöneres Wohngefühl. „Es ist auch wichtig für die Natur“, hob Stefer hervor. Im vergangenen Jahr konnte er sogar einem Spatzen das Leben retten: „Der Vogel hatte sich im Müll verwickelt.“ Und sein Kater Enzo sei auch schon mal mit Schnittwunden unter an den Pfoten nach Hause gekommen.

Müll aus dem Auto werfen

„Eigentlich müsste auch der Pennymarkt helfen“, regte Stefer an. Und damit war er nicht alleine. „Hier ist es immer ziemlich schlimm“, meinte auch Inge Wiesner, als sie mit der Dreckzange leere Bierflaschen, Papier und sogar einen Plastikkanister aus versteckten Winkeln zog. Zusammen mit Isabel Karbach war sie unterwegs. „Mir ist es ein Rätsel, warum die Leute den Abfall nicht in den Papierkorb oder die Mülltonne werfen“, sagte Karbach. „Das ist aber ein grundsätzliche Problem“, ergänzte Wiesner. Zum Teil werde der Müll sogar aus dem Auto geworfen. So sei die Straße hoch zum Maigler See oft über mehrere Kilometer mit Müll gepflastert.

Rund um Haus Burgpark waren derweil Bürgermeister Dirk Breuer, das Efferener Dreigestirn, Planungsausschussvorsitzender Herbert Verbrüggen, Ortsvorsteher Thomas Blank und Stefan Welsch, Hürths neuer Vorstand der Stadtwerke, bei der Arbeit. „Das ist mein erster Frühjahrsputz“, meinte Welsch, der aus Hessen ins Rheinland kam. Eine solche Aktion gebe es dort nicht.

31 Kubikmeter Müll in 300 Säcken

Ihm gefiel das bürgerliche Engagement. „Diese Aktion sollte viele Nachahmer finden“, sagte Welsch. „Einmal im Jahr müssen die Grünanlagen und Beete einmal ausgemistet werden“, erklärte auch Breuer. Den Bürgern sei es nämlich nicht egal, auch sie wollten ein sauberes Umfeld. „Und eine Stadt lebt vom bürgerlichen Engagement und vom Ehrenamt“, so Breuer. Viele würden zwar sagen, das ehrenamtliche Engagement lasse nach, doch in Hürth erlebe er sehr viel ehrenamtliches Engagement, lobte der Bürgermeister. Und darauf sei er stolz.

Tatsächlich waren auch bei der 22. Hürther Müllsammelaktion wieder Hunderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf den Beinen und sammelten  rund 31 Kubikmeter Müll, mit dem sie rund 300 blaue Säcke füllten. Auch alte Autoreifen, Stühle, sogar ein Tisch und ein Kühlschrank wurden gefunden und schließlich  von den Mitarbeitern der Stadtwerke abtransportiert.

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