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Anwohner in Efferen sind sauerKein Durchkommen mehr an der Diagonalschleuse

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Verbarrikadiert ist die Diagonalschleuse, die die Zufahrt zum Gewerbegebiet einschränken sollte.

Verbarrikadiert ist die Diagonalschleuse, die die Zufahrt zum Gewerbegebiet einschränken sollte.

Hürth-Efferen – Ein Betonring und Absperrbaken blockieren seit Tagen die Durchfahrt an der Diagonalschleuse auf der Kalscheurener Straße. Damit soll der Durchgangsverkehr ins Gewerbegebiet Nord-Ost aus dem Wohnquartier in Efferen-Ost herausgehalten werden. Anwohner fordern das schon lange. Doch kaum ist die Straße dicht, regt sich wieder Protest in dem Viertel – gegen die Sperrung.

Wie man das Wohngebiet vom Verkehr entlasten kann, beschäftigt Planer und Politiker seit Jahrzehnten. Anwohner forderten die Abbindung der Kalscheurener Straße, die Medienbetriebe im Gewerbegebiet waren dagegen. Begründung: Viele Besucher würden von der Luxemburger Straße aus diesen Weg nehmen. Der Verkehrsausschuss fand einen Kompromiss: Vor der Robert-Bosch-Straße wurde die Schleuse gebaut, die nur in Richtung Gewerbegebiet passiert werden durfte, nicht aber in die Gegenrichtung. Lastwagen durften gar nicht durch.

Hürth: Schranke wurde in den ersten Tagen kaputtgefahren

Doch an die Regelung hielten sich viele Autofahrer nicht. Mit einer skurrilen Schikane versuchte die Stadt 2006, zumindest die Lastwagen fernzuhalten. Auf zwei Metern Höhe wurde eine Schranke installiert, die schon in den ersten Tagen kaputtgefahren und nach Kritik von der Polizei und vom ADAC nicht wieder aufgehängt wurde.

Einig war man sich im Verkehrsausschuss, dass die Schleuse geschlossen werden soll, sobald das Gewerbegebiet an die neue Umgehungsstraße (B 265n) angebunden ist – das ist seit diesem Frühjahr der Fall. Der Ausschussvorsitzende Herbert Verbrüggen (CDU) forderte im März, den Beschluss von September 2019 umzusetzen. Dem kam die Verwaltung jetzt nach.

Weg zur Umgehungsstraße B 265n abgeschnitten

Inzwischen ist im Internet eine Diskussion entbrannt. Auch bei dieser Zeitung meldeten sich Leser. Einer davon beklagt, die Situation sei „deutlich verschlimmbessert“ worden. Anwohnern und Pendlern sei durch die Sperrung auch der Weg zur Umgehungsstraße abgeschnitten worden. Wer aus dem Quartier in Richtung Brühl und Erftstadt fahren wolle, dem bleibe nur die Rondorfer Straße. Dort sei das Linksabbiegen auf die stark befahrene Luxemburger Straße ein „Geduldsspiel“.

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Verbrüggen, der die Sperrung schon viel früher gefordert hatte, verteidigt die Maßnahme: „Für die Anwohner ist das eine erhebliche Entlastung.“ Allerdings räumte er ein, dass der Zeitpunkt nicht glücklich gewählt sei. Denn im Zuge des geplanten vierspurigen Ausbaus der Luxemburger Straße in Efferen soll die Diagonalsperre zeitweise wieder geöffnet werden, um den Anwohnern während der Bauphase vorübergehend noch einen anderen Weg aus ihrem Quartier zu ebnen. Die Schleuse sei deshalb zunächst nur provisorisch verbarrikadiert worden, so Verwaltungssprecher Willi Pütz. Aber auch beim Provisorium wird die Stadt wohl noch einmal nachbessern. Denn inzwischen umfahren Kleinwagen die Barriere über den Radweg.

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