Digitales Türchenöffnen in HürthAdventsaktion mit Eddi Hüneke und Willibert Pauels

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Gastgeber Eddi Hüneke stimmte in seinem Keller-Studio Weihnachtslieder zur Gitarre an.

Gastgeber Eddi Hüneke stimmte in seinem Keller-Studio Weihnachtslieder zur Gitarre an.

Hürth – Seit 20 Jahren öffnen Hürther Familien im Advent ihre Türen für Besucher, um gemeinsam eine fröhliche und besinnliche Stunde zu verbringen. In diesem Jahr ist vieles, aber nicht alles anders bei der ökumenischen Aktion der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden. Auch bei der 21. Wiederkehr wird gesungen, gefeiert, und es werden Texte und Gedichte vorgetragen – die Türen werden allerdings nur virtuell geöffnet.

Für Plätzchen, Punsch und Glühwein muss jeder selbst sorgen vor dem Bildschirm seines Computers, Smartphones oder Tablets, mit denen sich die Teilnehmer über das Internet zur Adventskonferenz zusammenschalten. Die festliche Stimmung scheint sich aber auch über das Internet zu übertragen.

Hürth: Am dritten Abend waren 80 Besucher dabei

Jeweils zwei Dutzend Besucher waren dabei an den ersten beiden Abenden in dieser Woche, berichtete Pia Blome-Drees, eine der Initiatorinnen des ökumenischen Projekts. Am dritten Abend waren es sogar 80, denn da gab es zwei prominente Gastgeber: Eddi Hüneke, ehemaliger Sänger der A-cappella-Gruppe „Wise Guys“ und aktiver evangelischer Christ, hatte per Webcam die Tür zu seinem in der Corona-Pandemie eingerichteten Keller-Studio geöffnet und dazu den bekannten Büttenredner und katholischen Diakon Willibert Pauels („Ne Bergische Jung“) eingeladen. „Das ist wahre Ökumene“, so Blome-Drees.

Mit Pappnase, Hornbrille und Melone fand Büttenredner und Diakon Willibert Pauels humorige, aber auch nachdenkliche Worte.

Mit Pappnase, Hornbrille und Melone fand Büttenredner und Diakon Willibert Pauels humorige, aber auch nachdenkliche Worte.

In launigen Worten erläuterte Pauels, der nur zwei Tage nach einer Meniskus-OP an einer Krücke mit Pappnase, Hornbrille und Melone im Alu-Koffer nach Hürth gekommen war, warum Diktatoren und fundamentalistische Religionsführer den Humor fürchten („Weil das Lachen die Angst besiegt!“) und warum Kirche und Karneval gut zusammenpassen. Eddi Hüneke stimmte zur Gitarre Weihnachtslieder an. Beide sind ein eingespieltes Duo, die Reihe ihrer Kirchenkonzerte muss aber wegen der Pandemie pausieren.

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Initiatorin Blome-Drees ist begeistert davon, wie gut die Adventsaktion in digitaler Form funktioniert. „Ich war erst skeptisch“, gibt die Mitarbeiterin der evangelischen Gemeinde zu. „Aber es ist toll, wie sich selbst die älteren Leute in die Technik reingefuchst haben.“ Wichtig sei, „dass man Kontakt hat und sich dabei sehen kann“.

Noch bis Weihnachten öffnet dienstags bis freitags jeweils eine andere Familie ihre Tür über das Internet. Wie man dabei sein kann, steht auf den Internetseiten der Gemeinden hier und hier.

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