Ende des KreidezeitaltersWeitere elektronische Tafeln für die Bodelschwingh-Schule

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Mit dem digitalen Stift lässt sich die elektronische Tafel beschreiben. Lehrerin Jessica Müller setzt sie fächerübergreifend ein.

Mit dem digitalen Stift lässt sich die elektronische Tafel beschreiben. Lehrerin Jessica Müller setzt sie fächerübergreifend ein.

Alt-Hürth – An der Bodelschwingh-Schule naht das Ende des Kreidezeitalters. Mit Unterstützung des Fördervereins wurden jetzt vier weitere Klassenräume mit digitalen Tafeln, sogenannten „Active Boards“, ausgestattet. Damit sind an der Schule nun insgesamt sieben solcher Geräte im Einsatz.

Die digitalen Tafeln haben nach Einschätzung von Schulleiterin Renate Adamy viele Vorteile. Als Präsentationsmedium ersetzen sie gleich mehrere Geräte – vom Tageslichtschreiber über DVD- und CD-Spieler bis hin zum Fernseher.

Knapp zwei Meter Diagonale

Auf dem großen Bildschirm mit einer Diagonale von rund 1,90 Metern (75 Zoll) lassen sich Arbeitsbögen mit dem digitalen Stift oder mit dem Finger bearbeiten, Grafiken und Tabellen einblenden, aber auch Filme und Youtube-Videos aus dem Internet abspielen.

Anders als die älteren Digitaltafeln an der Schule, deren Bild noch mit einem Beamer auf eine Leinwand geworfen werden, verfügen die neuen Geräte über einen berührungsempfindlichen Monitor. Doch die Geräte haben ihren Preis: Stolze 7000 Euro kostet ein Active-Board.

„Das hätten wir uns aus dem Etat, den die Stadt für »Neue Medien« zur Verfügung stellt, niemals leisten können“, so Adamy. 4000 Euro erhält die Bodelschwingh-Schule im Rahmen des Medienkonzepts der Stadt pro Jahr. „Das reicht gerade mal, um ältere Computer zu ersetzen oder mal eine neue Tastatur zu kaufen“, so Adamy.

Jeder Klassenraum mit Rechner versorgt

Etwa 50 Computer sind an der Schule im Einsatz, in jedem Klassenraum steht mindestens ein Rechner zur Verfügung. Die Schulleiterin ist dankbar, dass der Förderverein bei den elektronischen Tafeln eingesprungen ist. „Die Geräte sind geleast“, erklärt dessen Vorsitzender Daniel Link. „Wir stottern sie mit 700 Euro im Monat ab.“

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Begleitet hat die Einführung der Active-Boards die Lehrerin Jessica Müller. Sie schult auch ihre Kollegen im Umgang mit der neuen Technik. Nicht alle seien direkt begeistert gewesen, doch die Erleichterungen für den Schulalltag seien überzeugend, so Müller: „Ich muss nicht mehr selbst basteln, schnibbeln und laminieren, um das Arbeitsmaterial präsent zu haben.“

Das Lernen wird selbstständiger

Der Einsatz der Digitaltafeln verändere auch den Unterricht, so die Lehrerin. „Die Kinder lernen selbstständiger“, sagt Jessica Müller, „ich sehe mich vor allem als Lernbegleiterin.“ Berührungsängste mit der Digitaltechnik gebe es bei den Schülern kaum. Müller: „Den Kindern muss man nichts mehr erklären. Die kennen das vom Handy oder Tablet.“

Die Einführung von Tablets ist für Schulleiterin Adamy der nächste Schritt: „Wir würden gern einen Klassensatz anschaffen, für die älteren Schüler Laptops.“ Schließlich sei es wichtig, dass die Schule die Kinder auf das Leben in einer digitalisierten Welt vorbereite und Medienkompetenz vermittele.

Das bedeutet aber auch an der Bodelschwingh-Schule nicht das Ende von Schulheft und Buch – und Tastatur oder Touchscreen ersetzen auch nicht die Handschrift. Der Tafeldienst wird aber jetzt digital erledigt: Statt die Tafel auszuwischen, müssen die beauftragten Kinder sie nach dem Unterricht herunterfahren.

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