Erlebnisbecken bleibt gesperrtFamilienbad De Bütt öffnet nach Renovierung

Lesezeit 3 Minuten
Komplett entfernt wurden die Bodenfliesen im Erlebnisbecken des Familienbads. Nach Ostern soll neu gefliest werden.

Komplett entfernt wurden die Bodenfliesen im Erlebnisbecken des Familienbads. Nach Ostern soll neu gefliest werden.

Hürth – Nach knapp vierwöchiger Schließung wegen Renovierungsarbeiten soll das Familienbad De Bütt am kommenden Samstag, 6. April, wieder geöffnet werden – allerdings nicht vollständig. Das Erlebnisbecken des Bads bleibt nach einem kapitalen Fliesenschaden vorerst gesperrt. Der komplette Beckenboden muss auf einer Fläche von 260 Quadratmetern neu gefliest werden. Den Schaden beziffert Herbert Jost, Leiter des Bäderbetriebs, auf 50 000 Euro.

Für die Wartungs- und Reparaturarbeiten wurde aus allen Becken das Wasser abgelassen, insgesamt zwei Millionen Liter. Doch als Mitarbeiter des Bäderbetriebs drei Tage nach der Trockenlegung das Erlebnisbecken in Augenschein nahmen, fuhr ihnen der Schreck in die Glieder. An mehreren Stellen hatten sich großflächig Fliesen gelöst und teils aufgestellt. Mancher Badmitarbeiter fühlte sich durch das Schadensbild an das Fliesen-Desaster im Solebecken erinnert.

Ursache noch ungeklärt

Beide Becken wurden im Zuge der 9,5 Millionen Euro teuren Erweiterung des Familienbads zwischen 2005 und 2008 errichtet. Das Solebecken liegt seit über sieben Jahren brach. Ein Gerichtsverfahren, bei dem es um Baupfusch geht, ist noch immer nicht abgeschlossen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Doch die beiden Fälle sind nach Einschätzung von Bäderchef Jost nicht vergleichbar. „Beim Solebecken sind die Schäden schon am Tag der Eröffnung aufgetreten“, so Jost, „beim Erlebnisbecken erst nach zwölf Jahren.“ Er geht davon aus, dass sich die Fliesen durch die Einwirkung des chlorhaltigen Wassers gelockert haben. Genau geklärt sei die Schadensursache aber bisher nicht, räumt Jost ein. Die neueren Becken seien bauartbedingt womöglich weniger stabil als die alten Becken des Familienbads. „Früher wurden die Fliesen noch direkt in den Estrich gedrückt“, so Jost. Er stellt aber klar, dass die Becken der Baunorm entsprächen.

Inzwischen wurden sämtliche Fliesen vom Boden des Erlebnisbeckens abgeschlagen. An mehreren Stellen wurden Kernbohrungen vorgenommen, um zu prüfen, ob Chlorwasser in die Betonwanne eingedrungen ist. Das scheine aber nicht der Fall zu sein, berichtet Jost. Nach Ostern soll das Becken neu gefliest werden, dabei werden auch Dehnungsfugen eingezogen, die es bisher nicht gab. Weil die Trocknung und Befüllung einige Zeit in Anspruch nehmen werde, so Jost, könne das Becken frühestens Ende Mai wieder freigegeben werden.

Die Verwaltung stellt der Ausfall des Beckens vor Probleme bei der Belegung des Bads, sagt der zuständige Beigeordnete Jens Menzel. Denn das Erlebnisbecken werde auch von Schulen, Vereinen und für Kurse genutzt. Zurzeit werde auch geprüft, ob Gewährleistungsansprüche gegen die beim Bau beteiligten Betriebe bestehen könnten, die Chancen stünden aber nach so langer Zeit schlecht, sagte Menzel.

Noch nicht abgeschlossen sind auch die Sanierungsarbeiten der Treppenanlage am Sprungturm. Der Turm bleibt deshalb vorläufig gesperrt.

KStA abonnieren