Erst ein InfizierterHürther Firma Doc Check testet Mitarbeiter täglich auf Corona

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Geschäftsführer Helmut Rieger prüft den Test.

Geschäftsführer Helmut Rieger prüft den Test.

Hürth – Bevor die Mitarbeiter ihre Schicht im Logistikzentrum des Medizinproduktehändlers Doc Check im Gewerbegebiet Nord-Ost antreten, schieben sie einen Tupfer in beide Nasenlöcher und nehmen Abstriche von der Schleimhaut, die mit dem Testkit auf Spuren des Coronavirus untersucht werden. Erst wenn sich nach 15 Minuten in der Testkassette kein zweiter Streifen zeigt, geht es an die Arbeit.

Seit Oktober testet Doc Check knapp 40 Mitarbeiter der Versandlogistik in Hürth und rund 350 Mitarbeiter, die einmal in der Woche aus dem Homeoffice ins Büro nach Köln kommen, auf Corona. Lieferanten, Handwerker und Reinigungskräfte müssen sich dem Test unterziehen.

Hürth: Doc Check zahlt sechs Euro pro Corona-Test

Der Tupfer kitzele in der Nase, das sei nicht weiter unangenehm, berichtet Tanja Mumme, Leiterin der Unternehmenskommunikation. „Anfangs mussten die Tests unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden“, erklärt Geschäftsführer Helmut Rieger. Statt ein- oder zweimal wöchentlich wird inzwischen wegen der ansteckenderen Mutationen täglich getestet. Heute reicht es, wenn ein geschulter Mitarbeiter die Schnelltests durchführt. In Hürth macht das Geschäftsführer Rieger selbst.

„Die Tests kosten Zeit und Geld“, sagt Rieger. „Aber man muss rechnen, was ein Stillstand des Betriebs kosten würde. Das können wir uns nicht leisten.“ Schließlich gehöre das Unternehmen, das Praxen, Apotheken, Krankenhäuser und Pflegeheime beliefert, zur kritischen Infrastruktur. Sechs Euro koste das Material, dazu komme Zeit- und Personalaufwand.

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Mehr Tests, darin sieht auch der Doc-Check-Geschäftsführer ein Mittel zur Eindämmung der Pandemie, weil Infizierte erkannt und das Virus nicht weitertragen würden. Er wundere sich, warum nicht mehr Unternehmen ihre Mitarbeiter testen lassen. „Das sage ich nicht nur, weil wir selbst Tests vertreiben.“

Bei den Mitarbeitern kommen die – freiwilligen – Tests gut an. „Viele fühlen sich sicherer“, sagt Sprecherin Mumme. Bislang gab es nur einen positiven Test. „Das liegt auch daran, dass unsere Mitarbeiter sensibilisiert sind und auch in der Freizeit darauf achten, sich nicht anzustecken“, meint Rieger. Trotz Tests gelten bei Doc Check weiter die Hygiene- und Abstandsregeln. Und es werden auch FFP2-Masken am Arbeitsplatz getragen.

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