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Gizmo zurückgekehrtEntflogener Hürther Uhu ist wieder da

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Falknerin Elfriede Schmitz ist überglücklich. Uhu Gizmo hat seinen Ausflug gut überstanden.

Falknerin Elfriede Schmitz ist überglücklich. Uhu Gizmo hat seinen Ausflug gut überstanden.

Hürth-Kendenich – Dem Falkner-Ehepaar Robert und Elfriede Schmitz aus Kendenich fällt ein Stein vom Herzen: Uhu „Gizmo“ ist wieder da. Eine gute Woche dauerte der ungeplante Ausflug des imposanten Greifvogels. Dass sie die Eule wieder einfangen konnten, verdanken die Falkner einem der vielen Hinweise aus der Bevölkerung.

In der Nacht zu Samstag vor einer Woche war Gizmo aus einer Voliere im Garten des Elternhauses von Robert Schmitz ausgebrochen. Die beiden Falkner halten dort insgesamt neun Greifvögel in unterschiedlichen Käfigen. Marode Kabelbinder, mit denen der Maschendraht an der Tür des Käfigs befestigt war, hatten nachgegeben, so dass der Weg frei war für den knapp zwei Kilogramm schweren Nachtvogel. Elfriede Schmitz ist inzwischen sicher, dass ein Weibchen den Uhu zur Flucht verleitet hat. Schließlich sei jetzt die Zeit für die Herbstbalz – und beim Wiedersehen habe Gizmo auch Balzverhalten gezeigt.

Mehr als ein Dutzend Hinweise

Mehr als ein Dutzend Hinweise hat das Ehepaar Schmitz auf einen Aufruf in den sozialen Medien im Internet und in dieser Zeitung erhalten. „Wir waren darauf angewiesen, dass jemand den Uhu sieht oder hört und sich bei uns meldet“, sagt Robert Schmitz. „Wo hätten wir suchen sollen?“ Ein Anruf kam sogar aus Österreich – viel zu weit weg. Tatsächlich hat sich der Vogel wohl die ganze Zeit über im Bereich von Fischenich und Kendenich aufgehalten.

Seit Donnerstag lieferte sich Gizmo dann ein Katz-und-Maus-Spiel mit seinen Haltern. Mehrfach meldeten sich Anrufer, die den Uhu gesehen hatten – oder zumindest einen Greifvogel: Einmal handelte es sich dabei um einen Mäusebussard. Einer schickte per Handy ein Foto, das die Eule auf einem Hausdach an der Pastor-Krombach-Straße zeigt, nur einen Steinwurf von den Volieren entfernt.

Mit der Hand aufgezogen

„Aber immer, wenn wir ankamen, war der Uhu schon wieder weg“, sagt Falkner Schmitz, der jedes Mal alles stehen und liegen ließ, um den Vogel wiederzubekommen. Schließlich gehört der Uhu zur Familie: Das Ehepaar Schmitz bekam ihn vor acht Jahren – da war Gizmo drei Wochen alt – und zog ihn mit der Hand auf.

Am Sonntag meldete sich dann ein Vogelbeobachter, der den Uhu mit dem Fernglas hoch oben in einer Kiefer an der Straße Am Druvendriesch in Fischenich gesehen hatte. Als Robert und Elfriede Schmitz ankamen, saß Gizmo immer noch dort. Für den Transportkäfig interessierte sich der Uhu nicht. Elfriede Schmitz fuhr nach Hause und holte einen Pflock, mit dem sie den Uhu zu Hause trainiert – und darauf landete der Vogel schließlich, um sich die dargebotene Beute einzuverleiben. „Ich habe Gizmo sofort gepackt, bevor er wieder davonfliegen konnte“, berichtet die Falknerin.

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Schlecht ist es dem Uhu bei seinem Ausflug in die freie Natur offenbar nicht ergangen. „Der Vogel hat anscheinend reichlich Beute geschlagen“, glaubt Robert Schmitz. „Jedenfalls hat er 100 Gramm zugelegt.“

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