HürthFamilienbad De Bütt investiert Zehntausende Euro in neue Saunakabine

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Eine neue Saunakabine wird in der Aquädukt-Sauna im Familienbad De Bütt eingebaut.

Eine neue Saunakabine wird in der Aquädukt-Sauna im Familienbad De Bütt eingebaut.

Hürth – Den Saunabetrieb im Familienbad De Bütt möchte die schwarz-grüne Ratsmehrheit am liebsten an einen privaten Betreiber übergeben, um die hohen Zuschüsse zu sparen, die aus dem Stadtsäckel gezahlt werden müssen. Ein Defizit von rund 300.000 Euro pro Jahr treibt den Verantwortlichen im Bäderbetrieb die Schweißperlen auf die Stirn. Ein privater Betreiber ist allerdings nicht in Sicht, dafür die nächste Rechnung: Der Bäderausschuss gab 140.000 Euro für den Einbau einer neuen Saunakabine frei.

Betroffen ist die Aquäduktsauna, deren Gestaltung einer römischen Wasserleitung nachempfunden ist. Schon vor Jahren musste die Saunakabine wegen eines Deckenschadens provisorisch repariert werden. Die Decke des Schwitzbads wurde damals mit der Dachkonstruktion des Gebäudes verbunden. Doch im Jahr 2018 lösten sich Deckenteile der Einbausauna, so dass das Dach zusätzlich gesichert werden musste. Ein Statiker gab dazu vorerst grünes Licht, schrieb dem Bäderbetrieb aber ins Aufgabenheft, dass das Provisorium zeitnah durch eine „normgerechte Lösung“ ersetzt werden müsse.

Eine weitere Schwachstelle ist die Holzverkleidung. Bei gewerblichen Saunakabinen entstehe, je älter das Holz werde, eine erhöhte Brandgefahr. Anzeichen der Holzalterung seien Braunfärbung und aufgeweichte Stellen. Beides findet sich in der Aquäduktsauna.

Familienbad De Bütt: Reparatur lohnt sich nicht

Oberhalb des Ofens wurde bereits ein Hitzeleitblech angebracht, weil das Deckenholz sich dort braun verfärbt hatte. An den Paneelen an den Wänden seien Zeichen von Aufweichung festgestellt worden. Ungewöhnlich seien diese Schäden nicht, teilt der Bäderbetrieb mit. Die Aquäduktsauna sei 2007 in Betrieb gegangen, die Anlage sei wirtschaftlich abgeschrieben. Nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen sei von einer Gesamtnutzungsdauer von zehn Jahren auszugehen, die inzwischen bereits deutlich überschritten sei.

Eine Reparatur des Decke würde bis zu 60.000 Euro kosten und ist aus Sicht des Bäderbetriebs unwirtschaftlich. Stattdessen soll eine neue Saunakabine mit selbsttragender Konstruktion eingebaut werden. In den dafür veranschlagten 140.000 Euro sind die Kosten für die Demontage der alten und den Einbau der neuen Kabine enthalten.

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Die neue soll nun im Laufe dieses Jahres eingebaut werden. Eine Anregung aus dem Bäderausschuss, den Lockdown für die Arbeiten zu nutzen, sei nicht umsetzbar, sagte Bäderdezernent Jens Menzel. „Die Arbeiten müssen ausgeschrieben werden, und auch das geht erst, wenn der Haushalt genehmigt ist.“

Unterdessen hat der Bäderbetrieb Kurzarbeit für 18 der 45 Mitarbeiter angemeldet. Hintergrund ist, dass wegen der coronabedingten Schließung derzeit kaum Personal gebraucht wird. Viele der Mitarbeiter übernehmen andere Aufgaben in der Stadtverwaltung, etwa im Gebäude- und Ordnungsamt, im Archiv und im Hauptamt.

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