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Hürther Bogen22 Ahornbäume müssen für Trasse der geplanten Stadtbahn weichen

Lesezeit 2 Minuten
Die 22 Ahorne müssen spätestens bis 2028 Platz machen für die Stadtbahngleise.

Die 22 Ahorne müssen spätestens bis 2028 Platz machen für die Stadtbahngleise.

Hürth – Die 22 Ahornbäume auf dem Grünstreifen am Hürther Bogen haben sich über das vergangene Jahrzehnt prächtig entwickelt. Allerdings sind ihre Tage an diesem Standort gezählt: Die Bäume stehen mitten auf der Trasse des geplanten Stadtbahngleises und müssen bis 2028 verschwinden. Allerdings sollen die Ahorne nicht gefällt, sondern versetzt werden.

Schon als sie im Frühjahr 2009 gepflanzt wurden, waren die Bäume ein Politikum. Saleh Mati, damals noch FDP-Stadtverordneter und heute bei der SPD, mutmaßte seinerzeit, dass die Verwaltung mit der Baumpflanzung auf der Trasse vor der Kommunalwahl ein Zeichen gegen die damals heftig umstrittene Verlängerung der Stadtbahn vom Bahnhof Hermülheim nach Hürth-Mitte habe setzen wollen. Womöglich, so Mati weiter, sollten auch die Grünen in einen Gewissenskonflikt gestürzt werden – Bäume gegen Bahn.

Hürth: Bäume sollen für Umpflanzung robust genug sein

Doch inzwischen ist die Grundsatzentscheidung für die Stadtbahngleise ins Zentrum mit breiter Mehrheit gefallen. Die Ahorne halten die Bahn nicht auf, und die Grünen konnten sich mit einer Anfrage im Verwaltungsrat der Stadtwerke aus der Zwickmühle befreien. Es sei möglich, so die Antwort, die hochgewachsenen Bäume mit Stammumfang von über 20 Zentimetern am Hürther Bogen aus- und anderswo wieder einzubuddeln.

Die Gehölze seien robust genug, allerdings müsse ein Spezialunternehmen beauftragt werden. Rund 400 Euro kalkulieren die Stadtwerke pro Baum. Außerdem müssen die Wurzelballen vor der Verpflanzung zweimal abgestochen werden, das kostet laut Stadtwerken insgesamt 1000 Euro, so dass sich die Kosten auf knapp 10.000 Euro summieren. Zum Vergleich: Die Neuanpflanzung schlug 2009 noch mit 2500 Euro zu Buche.

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Nach Einschätzung der Grünen-Ratsfrau Inge Cürten-Noack lohnt sich die Umsetzung. „Neupflanzungen kosten ähnlich viel. Dann hat man aber Jungbäume, die für die Anwachsphase mindestens fünf Jahre brauchen, in denen kein Wachstum erfolgt. Ich kann mir vorstellen, dass man die Bäume in einem kahlen Neubaugebiet begeistert begrüßen würde.“

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