Klage abgewiesenSo wird die Brachfläche im Ortskern von Alt-Hürth bebaut

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Die giebelständige Bauweise mit Satteldach nimmt die Architektur im alten Ortskern auf.

Die giebelständige Bauweise mit Satteldach nimmt die Architektur im alten Ortskern auf.

Alt-Hürth – Nach drei Jahren wird die Brachfläche im Ortskern von Alt-Hürth, die durch den Abriss der Gaststätte Treffpunkt Paula entstanden ist, verschwinden. Anfang Oktober soll auf dem verwilderten Grundstück an der Ecke Linden-, Pastorats- und Mittelstraße mit dem Bau eines Mehrfamilienhauses mit 13 Eigentumswohnungen und einer Gaststätte begonnen werden. Zuletzt hatte eine Nachbarschaftsklage den Start verzögert.

„Wir sind froh, dass wir loslegen können“, sagt Yusuf Yigit, der das Projekt mit seinem Bruder Ibrahim realisiert. Mehr als vier Millionen Euro investiert das Unternehmen Yigit Immobilien. Das Verwaltungsgericht Köln hat das Verfahren Anfang Juni eingestellt, nachdem der Kläger keine Begründung für seine Klage gegen die Baugenehmigung nachgeliefert hatte. Stadtbaudirektor Manfred Siry bestätigte, dass das Verfahren gegen die Stadt erledigt sei.

Bauherrn warteten Urteil des Verwaltungsgerichts in Köln ab

Aufschiebende Wirkung hatte die Klage nicht. Dennoch hatten sich die Brüder Yigit entschieden, den Ausgang des Prozesses abzuwarten. „Manche Käufer bekommen Bauchschmerzen, wenn sie hören, dass da eine Klage läuft“, begründet das Yusuf Yigit.

Im Herbst 2019 hatten Abrissbagger das Fachwerkhaus aus dem 19. Jahrhundert dem Erdboden gleichgemacht. Im ehemaligen „Rheinischen Hof“ hatte zuletzt Gastwirt Dieter Mellen bis zu seinem Tod im Januar 2017 eine Gaststätte betrieben. Die Erben verkauften das Lokal 2018 an die Brüder Yigit aus Hermülheim, die selbst in Alt-Hürth aufgewachsen sind.

Vor drei Jahren wurde die Gaststätte Treffpunkt Paula abgerissen. Seitdem verwildert das Grundstück.

Vor drei Jahren wurde die Gaststätte Treffpunkt Paula abgerissen. Seitdem verwildert das Grundstück.

Der geplante dreigeschossige Baukörper, teils mit zusätzlichem Dachgeschoss, soll durch die Fassadengestaltung den Eindruck von vier Häusern vermitteln und weniger massiv wirken. Architekt Christophe Toulouse nahm die giebelständige Bauweise mit Satteldach aus dem Ortskern auf. Die Wohnungen sind 40 bis 200 Quadratmeter groß, haben zwei bis fünf Zimmer und Balkon, Terrasse oder Dachterrasse. Autos können die Bewohner in einer Tiefgargarage mit zwölf Stellplätzen und Pkw-Aufzug parken. Yigit rechnet mit 15 bis 18 Monaten Bauzeit.

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Zehn der 13 Eigentumswohnungen wollen die Bauherren verkaufen, der Kaufpreis liegt laut Yusuf Yigit zwischen 4800 und 5500 Euro pro Quadratmeter. Drei Wohnungen seien bereits reserviert, für eine 200 Quadratmeter große Penthouse-Wohnung stehe man bei einem ehemaligen Profi des 1. FC Köln im Wort. Für die 180 Quadratmeter große Gewerbeeinheit im Erdgeschoss haben die Yigits bereits einen Mietvertrag mit einem Gastronomen geschlossen, der dort ein Restaurant mit Bierausschank eröffnen möchte.

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