Nah am ChemieparkWarum die Hürther den Standort für neue Kita überdenken sollten

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Ein Gutachten des TÜV Rheinland legt die Abstandsflächen zu den Störfallbetrieben fest.

  • Die Stadt Hürth plant den Neubau einer Kita in Kendenich.
  • Dem Chemieparkbetreiber Yncoris ist der Abstand zu den Produktionsanlagen zu gering.
  • Am Ende kommt es auf die Eltern an, meint unser Kommentator.

Hürth – Eine neue Kindertagesstätte, die gerade einmal 160 Meter vom Werkszaun des Chemieparks Knapsack entfernt stehen wird – rechtlich ist das anscheinend kein Problem. Und ob man sich darüber wirklich Sorgen machen muss, sei dahingestellt. Schließlich wohnen dort auch Menschen. Die Stadt sollte die Standortwahl dennoch überdenken. Denn am Ende kommt es darauf an, ob Eltern ihre Kinder dort anmelden werden.

Und da wirkt es nicht gerade vertrauenserweckend, dass Yncoris nun die möglichen Gefahren betont, die von den nahen Produktionsanlagen ausgehen. Es ist anzunehmen, dass der Chemieparkbetreiber mit seiner Warnung vor den Folgen von Störfällen vor allem – durchaus berechtigte – eigene Interessen verfolgt. Denn sollten die Vorschriften für Störfallbetriebe verschärft werden, könnte die neue Kita der Ansiedlung neuer Betriebe im Weg stehen.

Dennoch dürfte der recht drastisch formulierte Hinweis auf Schadstoffwolken, die nicht an nach Modellrechnungen festgelegten Grenzen von Sicherheitszonen Halt machen, für Verunsicherung bei den Eltern sorgen. Selbst in einer Stadt, die, wie der Bürgermeister betont, seit über 100 Jahren in einer Art Symbiose mit der Chemie lebt.

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Eine vertrauenerweckende Maßnahme wäre übrigens gewesen, wenn die Verwaltung transparenter mit der Stellungnahme des Chemieparkbetreibers umgegangen wäre und sie nicht als bloße Mitteilung, über die üblicherweise gar nicht diskutiert wird, weit hinten auf der Tagesordnung des Planungsausschusses versteckt hätte.

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