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Ortsumgehung B265nAusbau der Luxemburger Straße nach Köln wird deutlich länger dauern

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Am südlichen Ende der Ortsumgehung laufen noch Anschlussarbeiten.

Am südlichen Ende der Ortsumgehung laufen noch Anschlussarbeiten.

Hürth – Der vierspurige Ausbau der Luxemburger Straße von Efferen bis Köln wird länger dauern als geplant.

Grund ist vor allem eine Hinterlassenschaft der alten Römer: Im Abschnitt zwischen dem Autobahnanschluss Klettenberg und der Militärringstraße liegt nur 50 Zentimeter unterhalb der Ausbaustrecke ein Stück der antiken Via Agrippa, die von Köln nach Trier führte. Archäologen sollen nach Angaben von Werner Engels, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßen NRW, während der Bauarbeiten hinreichend Zeit bekommen, den Fund zu begutachten und zu dokumentieren.

B 265n: Straßen NRW arbeitet am Südanschluss der Ortsumgehung

Derzeit wird im Auftrag des Landesbetriebs Straßen NRW am Südanschluss der Ortsumgehung Hermülheim (B 265n) bei Kendenich gearbeitet. Im Bereich der Trierer Straße stehen noch Anschlussarbeiten von zwei Fahrspuren an die alte Trasse der Bundesstraße an, in diesem Bereich wird auch noch an einer Lärmschutzwand gebaut. Die Arbeiten sollen bis Ende Juni abgeschlossen werden. Die 3,7 Kilometer lange Neubaustrecke um die Ortslage von Hermülheim herum wurde bereits Anfang März nach gut fünf Jahren Bauzeit für den Verkehr freigegeben.

In Efferen ist die Umfahrung noch provisorisch an die Luxemburger Straße angebunden. Dabei bleibt es vorläufig, denn im nächsten, vorletzten Bauabschnitt der knapp 65 Millionen Euro teuren Ortsumgehung wird ab Mitte des Jahres zunächst der Autobahnanschluss und die Strecke von dort aus bis Köln ausgebaut. Anderthalb Jahre Bauzeit sind dafür vorgesehen.

„Normalerweise würde so ein Bauabschnitt niemals so lange dauern“, erklärte Projektleiter Engels während einer Online-Informationsveranstaltung, zu dem die Stadtverwaltung den Arbeitskreis Wirtschaft Hürth (AWH) eingeladen hatte. „In jeder Bauphase müssen die Bauarbeiten jeweils für mehrere Monate unterbrochen werden, damit die Archäologen ihre Arbeit machen können.“ Dass sie fündig werden, ist sicher. Denn schon vor anderthalb Jahren hat der Landesbetrieb Kontrollgrabungen durchgeführt und kleinere Abschnitte der alten Römerstraße freigelegt.

B 265n: Erhebliche Beeinträchtigungen für den Verkehr erwartet

Im Zuge des vorletzten Bauabschnitts wird es zu erheblichen Beeinträchtigungen für den Verkehr kommen, kündigt Engels an. Von Januar bis Mai 2022 muss der Autobahnanschluss Klettenberg zunächst in Richtung Aachen voll gesperrt werden, anschließend von Juni bis Oktober der Anschluss in Richtung Köln. Der Verkehr soll über den Autobahnanschluss Eifeltor umgeleitet werden. „Wir arbeiten noch an einem Verkehrskonzept“, so Engels.

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Gearbeitet wird auch noch an den Plänen für den letzten Bauabschnitt – der vierspurige Ausbau der Luxemburger Straße auf 900 Metern in der Ortsdurchfahrt Efferen. Auf Wunsch der Stadt Hürth packt der Landesbetrieb die bereits abgeschlossene Planung noch einmal an. So sollen Rad- und Fußwege breiter werden als ursprünglich vorgesehen, die Fahrspuren und Randstreifen dafür etwas schmaler.

Darüber hinaus müssen an etlichen Stellen Höhenunterschiede zwischen der Straße und den Anliegergrundstücken ausgeglichen werden, und zwar auf den privaten Flächen. „Wir müssen darüber mit den Anwohnern sprechen und uns auf Lösungen verständigen“, so Engels. Die Planung für Efferen sei auch deswegen aufwendig, weil in diesem Abschnitt viele Versorgungsleitungen verlaufen, die teils verlegt werden müssen. Projektleiter Engels: „Wir haben noch viel mit den Versorgungsträgern zu regeln.“

B 265n: Letzter Abschnitt soll Ende 2024 fertig sein

Die Bauarbeiten im letzten Bauabschnitt sollen in der ersten Jahreshälfte 2023 beginnen und in mehreren Abschnitten bis Ende 2024 abgeschlossen werden. „Die Zufahrten der Anwohner und Geschäfte bleiben offen“, verspricht Projektleiter Engels. „Einschränkungen sind aber nicht ganz zu vermeiden.“

Allerdings müssen sich Anlieger und Besucher auf eine neue Verkehrsführung einstellen. So wird es nach dem vierspurigen Ausbau nur an den großen Zufahrtsstraßen Linksabbiegespuren geben. Auf die anliegenden Grundstücke und heraus auf die Straße kann man künftig nur noch nach rechts abbiegen. Damit Autofahrer dennoch in beide Richtungen fahren können, wird es an beiden Enden der Ortsdurchfahrt Wendeschleifen geben. Kunden der Geschäfte im Bereich der alten Rotbuche – die übrigens noch einmal eine Gnadenfrist erhält und erst 2023 gefällt werden soll – aus Richtung Köln müssen allerdings künftig einen 1,2 Kilometer langen Umweg über die Ortsumgehung fahren; sie können die schräg gegenüber liegende Wendeschleife mit dem Auto nicht erreichen.

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