Von Hermülheim nach Hürth-MitteBahn könnte 2025 ins Zentrum rollen

Lesezeit 3 Minuten
Luftbild Hürth

Der Grünstreifen am Hürther Bogen wird für ein neues Stadtbahngleis zum Busbahnhof in Hürth-Mitte frei gehalten.

  • Vor einem Jahr hatten CDU und Grüne die Planungen für eine Verbindung vom Bahnhof Hermülheim bis zum Busbahnhof in Hürth-Mitte auf die Tagesordnung gebrcaht.
  • Nun nimmt der Vorschlag für die Stadtbahnverbindung Fahrt auf.
  • Jetzt liegen Ergebnisse zu nötigen Verfahrensschritten und zu einem Zeitplan vor.

Hürth-Hermülheim – Die Planungen für eine Stadtbahnverbindung vom Bahnhof Hermülheim bis zum Busbahnhof in Hürth-Mitte nehmen Fahrt auf. Vor einem Jahr hatten CDU und Grüne das Thema wieder auf die Tagesordnung gebracht.

Im Oktober 2018 beauftragte der Planungsausschuss auf Antrag des schwarz-grünen Bündnisses die Stadtverwaltung, die nötigen Verfahrensschritte zu ermitteln und einen Zeitplan vorzulegen. Jetzt liegen Ergebnisse vor. Demnach könnte die Stadtbahn bereits 2025 über ein neues Gleis bis zum Busbahnhof rollen.

Kalkulation ist 20 Jahre alt

Vor zwei Jahrzehnten hatte die Stadtbahn den Stadtrat noch gespalten. Während CDU und FDP für die Verlängerung waren, leistete die SPD Widerstand. Der Streit entzündete sich an den Betriebskosten, die damals auf eine Million Euro pro Jahr geschätzt wurden. Weil es keine Einigkeit über die Finanzierung gab, schob der Kölner Regierungspräsident die Bahn im Herbst 2002 vorerst aufs Abstellgleis.

Die Pläne verschwanden zwar seinerzeit in der Schublade, ganz vom Tisch waren sie aber nie. Sichtbares Zeichen ist der Grünstreifen am Hürther Bogen, der für das Gleis frei gehalten wird. Nach wie vor steht das Projekt im Maßnahmenkatalog des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR). Die Kalkulation der Baukosten mit rund 18 Millionen Euro stammt allerdings noch aus dem Jahr 2002, heute dürfte sie deutlich höher ausfallen. Die Stadt muss sich mit zehn Prozent beteiligen.

Trasse muss vorgehalten werden

Dass die Bahn wieder Thema wurde, ist auch auf das geplante Wohn- und Gewerbequartier auf dem Gelände des alten Rangierbahnhofs Hermülheim zurückzuführen. Denn dort muss eine Trasse, die quer durch das Baugebiet verlaufen wird, für das in Richtung Hürth-Mitte ausschwenkende Stadtbahngleis vorgehalten werden. CDU und Grüne sind entschlossen, die Stadtbahn nun aufs Gleis zu stellen. „Die Zeit ist reif, dieses Klimaprojekt ernsthaft anzugehen“, sagt Gerd Fabien, verkehrspolitischer CDU-Sprecher.

Die Stadtverwaltung wird zunächst Gespräche mit den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB), die die Bahn wohl betreiben werden, der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) als Betreiber der Gleisanlagen, mit NVR, dem Rhein-Erft-Kreis und der Bezirksregierung aufnehmen. Dabei sollen offene Fragen zu Trasse, Betrieb und Baurecht geklärt werden. Ein externes Büro soll Planung und Kostenschätzung aktualisieren. Nach einem Ratsbeschluss für Bau und Betrieb der Stadtbahnlinie muss ein Förderantrag gestellt werden. Die Verwaltung geht davon aus, dass die Planung drei Jahre dauern wird, die Bauzeit für die zwei Kilometer lange Gleistrasse wird auf zwei Jahre geschätzt.

Ausbau des Verkehrsknotens am Militärring ist Voraussetzung

Voraussetzung dafür, dass die Bahn 2025 in Betrieb gehen kann, ist der Ausbau des Verkehrsknotens am Kölner Militärring. Das Betriebskonzept sieht vor, dass die Linie 18 zu den Hauptverkehrszeiten im Fünf-Minuten-Takt fährt. Das geht nur, wenn die Bahn durch einen Tunnel unter der Straßenkreuzung hindurchrollen kann.

Das könnte Sie auch interessieren:

Grünen-Ratsmitglied Reinhard Schmitt-Berger begrüßt, „dass endlich wieder Bewegung erkennbar ist“. Jetzt müsse man am Ball bleiben, die notwendige Verkehrswende mache dieses Projekt dringlich.

KStA abonnieren