„Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“Zwölfjähriger aus Kerpen ist Hauptdarsteller in Kinofilm

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Am Set von „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“ im Blücher Gymnasium in Köln (v.l.): Justus von Dohnányi (Schulrat Henning), Anja King (Schuldirektorin Dr. Schmitt-Gössenwein), Axel Stein (Peter Vorndran) sowie vorne die Kinder Oskar Keymer (Felix Vorndran) und Lina Hüesker (Ella).

Am Set von „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“ im Blücher Gymnasium in Köln (v.l.): Justus von Dohnányi (Schulrat Henning), Anja King (Schuldirektorin Dr. Schmitt-Gössenwein), Axel Stein (Peter Vorndran) sowie vorne die Kinder Oskar Keymer (Felix Vorndran) und Lina Hüesker (Ella).

Kerpen – Wie kommt die Lehrerin in den Schulranzen? Um diese Frage geht es in dem Kinofilm „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“, der am Donnerstag, 17. Dezember, bundesweit in die Kinos kommt. Nachdem der elfjährige Felix (Oskar Keymer) bereits von mehreren Schulen geflogen ist, ist nun die Otto-Leonhard-Schule seine letzte Chance. Zwar findet er in der aufgeweckten Ella (Lina Hüesker) schnell eine neue Freundin, doch ist seine neue Direktorin und Klassenlehrerin Dr. Schmitt-Gössenwein (Anja Kling) unausstehlich.

Um von den Klassenkameraden akzeptiert zu werden, soll Felix Mutproben bestehen. Die erste sieht vor, dass er am Abend in die Schule einbricht. Bei dem Versuch erwischt ihn jedoch ausgerechnet Frau Schmitt-Gössenwein. Aber noch ehe sie ihre Standpauke beenden kann, schrumpft sie urplötzlich auf winzige Größe und flüchtet in Felix’ Rucksack. Der versucht nun herauszufinden, was es mit dem mysteriösen Vorfall auf sich hat.

Der Kerpener Oskar Keymer spielt die Hauptrolle in dem abendfüllenden, fröhlichen Fantasy-Unterhaltungsfilm – nicht seine erste. Der Zwölfjährige hat auch schon an der Seite der Komiker und Comedians Cindy aus Marzahn, Bülent Ceylan sowie Martina Hill („Knallerfrauen“) vor der Kamera gestanden. Mit dem Dortmunder Fußball-Profi Marco Reus drehte er einen Werbespot – und das, obwohl er noch nie Schauspielunterricht bekommen hat. Er spielte an der Seite von Otto Waalkes und Axel Stein und ist ganz begeistert von diesen Profis: „Auch wenn die Kamera nicht läuft, sind die total nett und nehmen mich richtig gut an.“

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Angefangen hat alles in der Evangelischen Grundschule Kerpen bei einem Zirkusprojekt. „Da habe ich einen Clown gespielt. Das fand ich so cool, dass ich meinen Papa gefragt habe, ob ich nicht öfter auftreten könnte.“ Vater Peter Keymer hat während seines Studiums oft als Komparse gearbeitet, trat dabei im Tatort und „Der Fahnder“ auf. Er meldete Oskar bei einer Agentur an. Seit zweieinhalb Jahren geht die Karriere steil nach oben. Mit einem TV-Spot für Super RTL fing alles an. Weitere Werbespots folgten. Dann kamen Filme, wie etwa die Abschlussarbeit einer Filmhochschulabsolventin „Weiße Steine“. Für diesen Film wurde über zwei Wochen in Portugal gedreht.

In der Krimiserie „Heldt“ trat Oskar Keymer ebenso auf wie im Film „Hotel 13“, der in Belgien gedreht wurde. Die Dreharbeiten für „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“ haben zweieinhalb Monate gedauert – in dieser Zeit konnte Oskar auch nicht aufs Kerpener Gymnasium gehen, bekam eine Schulbefreiung und eine private Nachhilfelehrerin, die ihm half, den Stoff in den Hauptfächern nachzuarbeiten. In München, Nürnberg, Köln, Frankfurt, Leverkusen und Wuppertal fanden die Aufnahmen statt. Nur am Wochenende ging es nach Hause, sonst lebte Oskar mit seiner Mutter Barbara im Hotel („Gute schicke Dinger“) mit den anderen vier Hauptdarstellern. Nach den Dreharbeiten sollte eigentlich gelernt werden, aber die Fünf stürmten auch schon mal gerne den Hotelpool. Ansonsten wurde bis zu acht Stunden am Tag gedreht. Dann ging es mit der Jogginghose ins Bett: „Text lernen für den anderen Tag.“ Viel Arbeit für einen Zwölfjährigen, doch der nimmt seine Filmkarriere bisher noch ganz locker: „Das ist ein Hobby – und das soll es auch bleiben.“ Zwar träumt auch er von einer Rolle im Tatort, doch sein Ziel ist es, zunächst einmal „ein gutes Abi“ zu machen und dann eine Pilotenausbildung zu beginnen.

Seine Lieblingsfächer Sport und Englisch passen dazu. Doch auch die Film-Karriere schreitet voran: Im kommenden Jahr steht Oskar Keymer mit Emma Schweiger, der Tochter von Til Schweiger vor der Kamera. Der Film heißt „Conni und Co.“ und soll im kommenden Herbst rauskommen. Die Dreharbeiten finden in Berlin statt.

Oskar nimmt es gelassen. Er trifft sich mit seinen Freunden in Kerpen. Über die Dreherei werde dabei nicht viel gesprochen. „Der eine geht Schwimmen, der andere lernt ein Instrument und ich mache halt Filme. Da wird nicht groß drüber gesprochen, sagt Oskar, der zunächst als Leistungsschwimmer startete und nachher in Horrem Fußball spielte. Parallel dazu lernt er noch Schlagzeug und möchte auch mal in einer Band spielen. Einen besonders guten Draht hat Oskar zu seiner Großmutter Christa. Der hat er kürzlich noch gezeigt, wie man Selfies mit dem Handy macht: „Erst hat sie mich für verrückt erklärt, und dann selber endlos drauf rumgedrückt.“

Die beiden mögen sich sehr. Christa Keymer freut sich, dass ihrem Enkel die Erfolge nicht zu Kopf gestiegen sind: „Der Oskar, das ist ein ganz normaler Junge.“

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