Behörde genehmigt RodungenBUND kündigt neue Klage gegen Tagebau Hambach an

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proteste Hambach dpa

Proteste gegen die Rodung des Hambacher Forsts (Archivbild)

Kerpen/Düsseldorf – Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) will mit seiner am Freitag eingereichten neuen Klage den Braunkohletagebau Hambach stoppen und den Wald retten.

Der Landesverband Nordrhein-Westfalen hat nach eigenen Angaben beim Verwaltungsgericht Köln die Aufhebung des unlängst zugelassenen Hauptbetriebsplans bis 2020 beantragt, wie der BUND am Freitag mitteilte.

Die Bezirksregierung Arnsberg hatte Ende März den sogenannten Hauptbetriebsplan für den Tagebau bis 2020 genehmigt – und damit auch die umstrittenen Rodungen.

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Waldgebiet als nicht schutzwürdig angesehen

Die Bergbaubehörde Arnsberg war bei der Zulassung des Hauptbetriebsplans einem von RWE in Auftrag gegebenen Gutachten gefolgt. Danach ist das uralte Waldgebiet am Tagebaurand nach europäischen Kriterien nicht schutzwürdig. Die Entscheidung Ende März sah vor, dass die Rodungen im Hambacher Forst am 1. Oktober fortgesetzt werden dürfen.

Dagegen hatte der BUND in einem früheren Eilverfahren mit einem Gutachten dargelegt, dass das Gebiet die Schutz-Kriterien für ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet erfülle. Wegen der Wochenstuben, in denen die streng geschützte Bechsteinfledermaus ihre Jungen großziehe, müsse der Hambacher Wald „zwingend“ als Schutzgebiet gemeldet werden. Zuletzt hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster Anhaltspunkte dafür gesehen, dass der Wald potenzielles Schutzgebiet ist und in dem Fall nicht zerstört werden darf. (dpa) 

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