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Belastetes WasserWasser an der Berrenrather Börde stark belastet

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Kerpen-Türnich – Die Berrenrather Börde ist künstlich aufgekippt. Aus der Halde quillt gegenüber dem Gewerbegebiet Türnich nicht nur in diesen regenreichen Tagen rotes Wasser aus dem Boden. Die Flüssigkeit ist so stark mit Schwermetallen und Schwefel durchsetzt, dass die Bäume, die in der Rinne stehen, schon zum großen Teil abgestorben sind. Auf eigene Kosten hatte die frühere Fraktionsvorsitzende der Grünen, Jutta Schnütgen-Weber, die „roten Wässer“, wie sie inzwischen in Kerpen genannt werden, bei einem angesehenen Fachinstitut analysieren lassen. Dort wurde die hohe Belastung bestätigt.

Gräben regelmäßig geräumt

Bisher steht fest, dass die Entwässerungsgräben am Nordrand der Berrenrather Börde, wie zum Beispiel der Hirtengraben und der Maximiliansgraben, regelmäßig geräumt werden müssen. Das Rückhaltebecken, in das das rote Wasser läuft, muss hingegen nicht geleert werden. Schon in einer früheren Sitzung des Umweltausschusses hatte der Erftverband dargelegt, dass das Rückhaltebecken einen wichtigen Schutz für die Erft darstelle, aber nicht gereinigt werden müsse. Nur das Schilf dort solle entfernt werden. Die Kosten soll laut Niederschrift der Stadt der Bergbautreibende tragen. Nun geht es um die Dauer der Kostenübernahme. Dahinter verbirgt sich die Frage: Was geschieht, wenn RWE Power einmal nicht mehr sein sollte? Wer trägt dann die Kosten für die Umweltschäden in Türnich? Die Grünen fordern, dass der Verursacher der Umweltschäden gezwungen wird, schon jetzt Rückstellungen zu bilden, damit dauerhaft Geld zur Verfügung steht. Unklar ist, wie hoch diese Rückstellungen sein müssen.

Der Umweltausschuss einigte sich darauf, die Stadtverwaltung zu beauftragen, diese Fragen zu den „Ewigkeitskosten“ mit der Bezirksregierung in Arnsberg zu klären. Der städtische Pressesprecher Erhard Nimtz teilte gestern mit, die schriftliche Anfrage sei bereits in der Mache. Für die Grünen steht fest: „Es muss auf jeden Fall sichergestellt werden, dass nicht eines Tages diese Kosten von der Stadt und damit von den Kerpener Bürgern übernommen werden müssen.“

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