Getötetes BabyKerpenerin soll kurz vor der Geburt regelmäßig feiern gegangen sein

Lesezeit 2 Minuten
Kerpenerin Landgericht Köln Baby

Eine Kerpenerin steht wegen der Tötung ihres Neugeborenen vor Gericht.

Kerpen/Köln – Der Prozess um das von seiner Mutter heimlich entbundene und dann erdrosselte Baby verzögert sich vor dem Kölner Landgericht: Die Kammer hat offensichtlich höheren Informationsbedarf, was die Befragung der Zeugen aus dem Freundeskreis der Angeklagten betrifft, so dass mindestens ein weiterer Prozesstag drangehängt werden muss.

Einer der platonischen Freunde ist ein 21 Jahre alter Student, den die Angeklagte schon seit Jahren kennt. Seit Anfang des Jahres – also zu einem Zeitpunkt, als die Schwangerschaft bereits weit fortgeschritten war – habe man sich jedes Wochenende und auch mal unter der Woche getroffen: „Zum Feiern, miteinander ausgehen, Party machen“, berichtete der Zeuge.

Das sagen Freunde über die Kerpenerin

„Ganz eindeutig“ habe er die Gewichtszunahme bei der Freundin bemerkt, sie auch darauf angesprochen: „Sie hat gesagt, sie isst zu viel.“ Mit der Antwort habe er sich zufrieden gegeben, der Gedanke an eine Schwangerschaft „kam mir nie“. Der Student beschrieb die Angeklagte als eine „selbstbewusste, stabile Person“, sie sei „hilfsbereit und familienbezogen“. Und weiter: „Sie wusste, mit Problemen umzugehen.“

Auch die ehemals beste Freundin unterstrich die Selbstständigkeit der Angeklagten: „Sie hat alles alleine entschieden.“ Die junge Frau sei „lebenslustig, hilfsbereit“ und „nie egoistisch“. Allerdings sagte die Verkäuferin auch: „Sie konnte aggressiv sein. Wenn sie sich provoziert oder beleidigt fühlte, ging sie an die Decke und konnte handgreiflich werden.“

Freundin über Kerpenerin: „Es klingt hart, aber jeder konnte mit ihr Sex haben“

Über das Thema Kinder hätten sie als damals beste Freundinnen – inzwischen sei der Kontakt abgebrochen – viel geredet: „Sie wollte eine Familie gründen, Kinder haben, wenn der Richtige kommt. Aber das war Zukunftsmusik.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Mit dem Kindsvater habe die Angeklagte „ein Verhältnis, keine Liebesbeziehung gehabt“, schilderte die Zeugin. Überhaupt sei sie für ihre wechselnden Sexualpartner in Kerpen bekannt gewesen: „Es klingt hart, aber jeder konnte mit ihr Sex haben“, sagte die Freundin eher peinlich berührt und erst auf eindringliche Nachfrage im Zeugenstand.

Der Prozess wird fortgesetzt.

KStA abonnieren