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KerpenAktivist Roger Eichler wirft der Stadtverwaltung Bevormundung vor

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Auch der Erdwall am Beginn des Wirtschaftsweges beim Manheim-neu hindert Radfahrer und Fußgänger nicht daran, hier die Kreisstraße 17 zu kreuzen.

Auch der Erdwall am Beginn des Wirtschaftsweges beim Manheim-neu hindert Radfahrer und Fußgänger nicht daran, hier die Kreisstraße 17 zu kreuzen.

Kerpen – Soll die Stadt Radfahrern vorschreiben, welchen Weg sie nehmen müssen? Oder müsste die Stadt ihr Verkehrsnetz nicht besser nach dem Verhalten der Radfahrer gestalten? – Der Buirer Roger Eichler, Mitglied im Allgemeinen Fahrradclub Deutschland (ADFC), ist jedenfalls der Meinung, dass Radfahrer in Kerpen zu sehr bevormundet werden. Zwar werbe die Stadt für das Radfahren, was erfreulich sei. „Wenig erfreulich ist aber, wie die Stadt sich an Stellen verhält, an denen Radverkehr tatsächlich und unaufgefordert stattfindet.“

Bestes Beispiel dafür sei der asphaltierte Wirtschaftsweg, der von der K 17 abbiege und vorbei an Manheim-neu verlaufe. Am Anfang des Weges hat die Stadt einen Erdwall aufschütten lassen. „Ganz offensichtlich mit der Absicht, unerwünschten Radverkehr an dieser Stelle zu unterbinden.“ Doch ein rutschiger Pfad, der an dem Erdhügel vorbeiführe, zeige, dass sich viele Radfahrer ihren Weg trotzdem bahnten. „Hier findet Radverkehr nicht wegen, sondern trotz der Verkehrspolitik der Kommune statt. In einer fahrradfreundlichen Stadt sollte es aber andersherum sein.“

Poller und ein Tempo 70 könnten helfen

Auch Eichler sieht, dass auf der K 17 oft schnell gefahren wird und ein Kreuzen dort riskant ist. Hier könne Tempo 70 abhelfe. Zudem sollten an dem Wirtschaftsweg Poller aufgestellt werden, die nur Autofahrer abhalten würden. Radfahrer aber sollten selber ihren Weg wählen dürfen.

Der städtische Verkehrsplaner Guido Ensemeier sieht das anders: Es gebe einen Ratsbeschluss, wonach der Wirtschaftsweg abgesperrt werden soll. „Der Erdwall ist ein Versuch, dort das Kreuzen der Straße zu verhindern.“ Es sei einfach zu gefährlich. Nur wenige Meter weiter gebe es einen hervorragend ausgebauten Radweg, der unter der K 17 durch geführt werde – also völlig gefahrlos genutzt werden könnte. Auch wenn dies ein kleiner Umweg sei, dürfe die Stadt dies Radfahrern zumuten.

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