Noch vor BergheimKerpen ist die größte Stadt im Rhein-Erft-Kreis

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Das Europagymnasium Kerpen.

Das Europagymnasium Kerpen.

Kerpen – Die Kolpingstadt wächst und wächst. Das Baugebiet Vogelrutherfeld ist fast komplett gefüllt. Ebenso sieht es am Wahlenpfad in Götzenkirchen aus. Auch andernorts herrscht große Nachfrage. Die Einwohnerzahl der Stadt stieg zuletzt auf annähernd 68.000 Menschen.

Damit ist Kerpen die mit Abstand größte Stadt im Kreis, deutlich vor der Kreisstadt Bergheim, mit der sie lange Jahre gleichauf lag. Die Lage am Autobahnkreuz und die perfekte Bahn- und S-Bahn-Anbindung zahlen sich aus. Gleichzeitig erwachsen aus dieser stabilen und starken Nachfrage, die auch für Gewerbeflächen gilt, Herausforderungen und mitunter sogar Probleme.

Zahlreiche Familien in Kerpen – ausreichend Kitaplätze nötig

Zahlreiche Familien haben sich in Kerpen niedergelassen. Es bedeute für die Stadt einen großen Kraftakt, schnell ausreichend Kitaplätze bereitzustellen, sagt Bürgermeister Dieter Spürck: „Wir laufen seit Jahrzehnten dem Bedarf hinterher.“ In Sindorf, Horrem, Buir und anderen Stadtteilen seien aber schon zahlreiche Gruppenräume im Bau, für andere Standorte, wie auch der umstrittene im Horremer Gleisdreieck, laufen derzeit Verhandlungen und Vorgespräche.

Es gelte auch im Schulbereich, den Investitionsstau aufzulösen, nennt Bürgermeister Dieter Spürck eine seine vordringlichsten Aufgaben. In Sindorf, wo sich besonders viele Menschen angesiedelt haben, sollen beide Grundschulen gesichert und eine dritte gebaut werden, sagt Spürck. Andere würden erweitert. Im Falle des Europagymnasiums spricht Spürck sich eindeutig für einen Neubau und gegen eine Sanierung aus: „Der Neubau ist billiger, birgt weniger Risiken und beeinträchtigt die Schüler nicht – im Gegensatz zu einer Sanierung. Deshalb werde ich für einen Neubau kämpfen.“

Wohnangebote für Senioren sollen wachsen

Auch für Senioren würden zurzeit schon Angebote in Kerpen geschaffen, aber das Angebot müsse noch wachsen. Auch barrierefreie Wohnangebote zu fördern, sieht Spürck als Aufgabe.

Auf die mitunter angespannte Stimmung während der Ratssitzungen angesprochen, gibt Spürck zu: „Wir haben zurzeit Sitzungen von über fünf Stunden. Ich grätsche schon schnell rein, wenn es nicht um Problemlösungen geht, sondern darum, den Gegner zu beschimpfen. Im nichtöffentlichen Teil und bei heiklen Themen wie bei der Unterbringungen der Flüchtlinge hat der Rat aber sehr konstruktiv zusammengestanden.“

Weitere Schwerpunkte seien die Bildungsinfrastruktur zu verbessern, das Hochhaus an der Maastrichter Straße abreißen zu lassen und „die Haushaltssicherung vernünftig zu Ende zu bringen“, denn: „Immerhin hat die die Stadt bereits 77 Millionen Euro und damit die Hälfte ihrer Mittel aufgezehrt.“

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