Klein, aber zuckersüßLandwirte in Rhein-Erft legen die Rübensaat

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Mit der Saatmaschine arbeitet Landwirt Jörg Hoffsümmer das Saatgut ins Feld ein.

Mit der Saatmaschine arbeitet Landwirt Jörg Hoffsümmer das Saatgut ins Feld ein.

Rhein-Erft-Kreis/Erftstadt – Der Anfang ist getan. Die Sonne stand schon ziemlich tief am Himmel, als Landwirt Jörg Hoffsümmer sein Sägerät füllte und seinen Acker zwischen Erftstadt-Ahrem und Erp ansteuerte. Zeitpunkt und Bodentemperatur schienen ihm günstig. Keine Minute länger wollte er die Einsaat seiner Zuckerrüben hinausschieben. „Damit liegen wir in der Zeit ähnlich wie in den Vorjahren“, sagte er. Wegen der kühleren Tage dauere es allerdings ein bisschen länger, bis das Saatgut aufplatze und keime, erläutert er. Und je länger das dauere, je größer sei die Gefahr, dass sich Feldmäuse über das Saatgut hermachten. Doch erst einmal geht Hoffsümmer davon aus, dass das Saatgut gut angeht. Schon Anfang Mai könnten aus den Samenperlen kräftige Pflanzen gewachsen sein.

„Zuckerrüben werden hier in der Region schon seit mehr als 100 Jahren angebaut“, berichtete Kreislandwirt Willi Winkelhag. Er führt seinen Bauernhof in Hürth-Stotzheim in der dritten Generation. Schon sein Großvater hatte 1937 Zuckerrüben im Anbau. Früher hätten die Knollen allerdings wesentlich mehr Masse gehabt. „Heute sind die Rüben kleiner, aber zuckerreicher“, berichtet Winkelhag. Jedes Jahr gebe es inzwischen von den Zuchtbetrieben in Deutschland neue Züchtungen mit dem Ziel, die Knollen noch ertragreicher und resistenter gegen den Klimawandel und Krankheiten werden zu lassen.

Das mechanische Sägerät erleichtere heutzutage die Einsaat enorm. Maschinell werden die Saatperlen etwa zwei Zentimeter tief in Abständen von 19 bis 22 Zentimeter in den Boden gelegt und direkt wieder mit Erde bedeckt. Der Reihenabstand beträgt dabei konstant 45 Zentimeter.

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Landwirt Hoffsümmer konnte so gleich zwölf Reihen bei nur einer Fahrt über den Acker einsäen. Dennoch wurde es über die Feldarbeit dunkel. Für die letzten Bahnen musste er die Scheinwerfer am Traktor einschalten.

Zwischen September und Dezember steht die Ernte der Knollen an. Auf Abruf werden sie dann zur Zuckerfabrik nach Euskirchen gefahren und verarbeitet.

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