KriminalitätIn drei Kommunen in Rhein-Erft ist die Anzahl der Straftaten gestiegen

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Cannabis-Plantage Hürth

Die Rauschgiftkriminalität, hier ein Bild aus Hürth-Fischenich, hat im vergangenen Jahr zugenommen.

Rhein-Erft-Kreis – Die Rhein-Erft-Polizei hat ihren Jahresbericht zur Kriminalitätsentwicklung vorgelegt. Die guten Nachrichten: Die Anzahl der Straftaten ist auf dem niedrigsten Stand seit 21 Jahren, die Aufklärungsquote auf dem höchsten seit 30 Jahren. Gestiegen dagegen sind die Anzeigen zu Kinderpornografie und die Rauschmitteldelikte.

Die Gesamtzahlen

Insgesamt vermeldet die Polizei 29.293 bekannt gewordene Straftaten in 2020, das sind knapp drei Prozent weniger als im Vorjahr. 49,3 Prozent davon konnten aufgeklärt worden. Damit steigt die Aufklärungsquote um rund 0,3 Prozent.

Die Tatverdächtigen

11.753 (minus ein Prozent) Verdächtige konnte die Polizei in 2020 ermitteln, 8963 davon Männer und 2790 Frauen. 2344 der Tatverdächtigen waren 21 Jahre alt oder jünger, das sind 331 weniger als 2019. 8250 der Tatverdächtigen waren Deutsche, 3503 Nicht-Deutsche. Die größte Anzahl Verdächtiger findet sich in der Gruppe zwischen 25 und 40 Jahren (4023).

Die Opfer

Die Zahl der Opfer ist um 27 auf 5871 gestiegen. 3175 davon waren Männer, 2696 Frauen und 1381 Kinder bis 21 Jahre.

Die Taten

Im vergangenen Jahr sind zehn Straftaten gegen das Leben (Mord und Totschlag) bekannt geworden (plus drei Fälle zu 2019). Neun Fälle sind aufgeklärt worden. Vier Menschen sind gestorben, in 60 Prozent der Fälle blieb es beim Versuch. Gestiegen sind die Gesamtfälle von Straften gegen die sexuelle Selbstbestimmung (Vergewaltigung und Nötigung plus 29 Prozent, Belästigung minus 5,3 Prozent, Missbrauch von Kindern minus 24,1 Prozent, exhibitionistische Handlungen minus 8,5 Prozent, Kinderpornografie plus 35,1 Prozent).

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Gesunken sind die Raubüberfälle (minus 10,7 Prozent) sowie die Wohnungseinbrüche (minus 5,1 Prozent). Einen Zuwachs von knapp 21 Prozent verzeichnet die Polizei bei Rauschgiftkriminalität, um 1,3 Prozent gesunken sind die Körperverletzungen, ebenso die Cyber- und die Straßenkriminalität (minus 8,4 und 8,5 Prozent). Gestiegen um 135 Prozent sind Straftaten zum Nachteil älterer Menschen, zu denen zum Beispiel der Enkeltrick gehört.

Die Erklärungen

Corona wirkt sich auch auf die Kriminalstatistik aus, erklärender Abteilungsleiter Polizei, Polizeidirektor Roland Küpper, und Tobias Clauer, Leiter der Direktion Kriminalität. Das zeige sich einerseits in den gesunkenen Einbruchszahlen: Die Menschen seien mehr zu Hause. Andererseits an den Rauschgiftdelikten.

Am Postverteilungszentrum in Frechen seien häufig Paketsendungen mit Drogen aufgefallen, die die Menschen sich bestellt hätten, zum Beispiel aus dem Darknet, weil sie sich ihre Drogen draußen nicht mehr besorgen konnten oder wollten.

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