Landratswahl Rhein-ErftKlarer Sieg für Frank Rock – Analyse

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Frank Rock (CDU, 2.v.r.) wird neuer Landrat, SPD-Kandidat Dierk Timm und Amtsinhaber Michael Kreuzberg (v.l.) gratulierten.

Frank Rock (CDU, 2.v.r.) wird neuer Landrat, SPD-Kandidat Dierk Timm und Amtsinhaber Michael Kreuzberg (v.l.) gratulierten.

Rhein-Erft-Kreis/Bergheim – Der Hürther Frank Rock wird neuer Landrat des Rhein-Erft-Kreises. Der 50-jährige CDU-Politiker setzte sich in der Stichwahl gegen den SPD-Kandidaten Dierk Timm aus Pulheim durch. Rock beerbt damit seinen Parteikollegen Michael Kreuzberg, der nach sieben Jahren Amtszeit nicht mehr zur Wahl angetreten war. Rock holte 57,3 Prozent der Stimmen, auf Timm entfiel ein Anteil von 42,8 Prozent. Am 1. November wird Rock das Amt von Kreuzberg übernehmen.

Um 19.13 Uhr zeigte sich Rock in der Kantine des Kreishauses, wo sich die CDU-Parteikollegen versammelt hatten und ihrem Spitzenkandidaten Applaus spendeten. „Ich trete in große Fußstapfen“, sagte Rock in Richtung Kreuzberg. Die großen Herausforderungen – der Strukturwandel und die Corona-Pandemie – seien im Kreishaus bisher gut gemeistert worden, es werde viel Arbeit erfordern, sie weiter anzugehen.

„Das wird dein neues Kreishaus“, sagte Noch-Landrat Kreuzberg zu Rock, der sein Mandat als Landtagsabgeordneter in Düsseldorf wird abgeben müssen. „Ich weiß die Geschicke des Kreises bei dir in guten Händen.“

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Dierk Timm gratulierte Rock und bot ihm eine „gute Zusammenarbeit“ an. „Ich hätte mir ein anderes Ergebnis gewünscht“, sagte der 53-Jährige, der lediglich in Bedburg mit 53,2 Prozent die Mehrheit holen konnte. In allen anderen neun Städten des Rhein-Erft-Kreises musste er sich Rock geschlagen geben, auch in seiner Heimatstadt Pulheim, wo CDU-Mann Rock knapp mit 51 Prozent gewann.

„Wir hätten als SPD gerne mitgestaltet, und das hätten wir mit dem Landratsamt tun können“, sagte Timm. Dass er das beste Stichwahl-Ergebnis eines SPD-Kandidaten um das Landratsamt seit 1999 eingefahren hatte, tröstete ihn nur wenig. „Wir müssen zusehen, dass wir wieder in die Rolle der Gestalter kommen.“ Dort etwa, wo SPD-Bürgermeister ihr Amt verteidigt hätten, seien deutliche Ergebnisse eingefahren worden. „In allen anderen Kommunen war das für die CDU nicht der Fall. Das zeigt die Unzufriedenheit mit den CDU-Bürgermeistern.“

Bekenntnis zu Jamaika

Rock kann sich nun auf ein stabiles Bündnis im Kreistag verlassen. CDU, Grüne und FDP haben bereits angekündigt, die Jamaika-Koalition weiter fortbestehen lassen zu wollen. Die CDU hatte 38 Prozent erreicht, die Grünen 18,6 und die FDP 5,2. Damit hätten sie eine sichere Mehrheit von 49 Sitzen im Kreistag, dem 80 Kreistagsmitglieder angehören. „Wir haben das zusammen gerockt“, sagte Rock bei der Siegesfeier an die Adresse von Grünen und FDP, die eine Wahlempfehlung zu seinen Gunsten ausgesprochen hatten. „Ich freue mich, die großen Themen mit euch anzugehen.“

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