Neue Studie bestätigtHambacher Wald vertrocknet – wegen Hitze und Braunkohlebaggern

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Hambacher Wald vertrocknet

Der Hambacher Forst leidet einer Studie im Auftrag von Greenpeace zufolge schwer unter den Folgen von Hitze und Trockenheit.

Kerpen/Düsseldorf – Der Hambacher Forst hat schwer mit den Folgen von Hitze und Trockenheit zu kämpfen. Erheblich verschärft wird die Lage durch die heranrückenden Braunkohlebagger. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Experten der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung im Auftrag von Greenpeace erstellt haben.

Extreme Temperatur-Unterschiede zwischen Tagebau und Hambacher Wald von durchschnittlich bis zu 19 Grad im Sommer seien eine Ursache dafür, dass an den Waldrändern vermehrt Bäume absterben, so der Waldforscher Pierre Ibisch. Die Studie empfiehlt, nicht noch näher an den Wald heranzubaggern und für die Kühlung der Landschaft zu sorgen.

„Tagebau wirkt wie eine gigantsiche Abzugshaube“

Mit Hilfe satellitengestützter Auswertungsverfahren zeigt die Studie, dass der Tagebau Hambach vor allem in den Sommermonaten der besonders warmen Jahre 2018 und 2019 mit durchschnittlichen Oberflächen-Temperaturen von mehr als 45 Grad der Hitzepol der Region sei. Die Thermik über dem sich aufheizenden Tagebau verstärke die Trockenheit im Wald.

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„Der Tagebau wirkt auf den Wald wie eine gigantische Abzugshaube. Die aufsteigende erhitzte Luft saugt Feuchtigkeit aus dem Wald und der gesamten Umgebung“, sagt Ibisch. Man habe dieses Problem bisher unterschätzt. „Der Hambacher Wald ist gefährdet.“ Die weitere Abbaggerung hin zum Forst müsse sofort gestoppt, an den Wald angrenzende Gebiete sollten als „thermische Pufferzone“ auf einer Breite von bis zu 500 Metern wiederbewaldet werden.

Die Landtagsfraktion der Grünen fordert Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zum Handeln auf. „Wenn er seine Bekenntnisse zu Wald und Kohlekompromiss ernst meint, muss ein weiteres Vorrücken der Bagger Richtung Wald verhindern“, sagte Fraktionschefin Monika Düker. Landesregierung und RWE seien aufgerufen, „für den Erhalt des Waldes eine dichtbewachsene Schutzzone zu schaffen und die ehemalige A 4-Trasse wieder aufzuforsten.“

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