Aktion „Maria 2.0“Pulheimerinnen fordern Aufklärung von kirchlichen Missbrauchsfällen

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Kirche Missbrauch Symbol

(Symbolbild)

Pulheim – Sie möchten ein Zeichen gegen die Amtskirche setzen und sie möchten handeln. „Zusammen mit anderen Frauen aus unserer Pfarreiengemeinschaft planen wir, in der offiziellen Aktionswoche vom 11. bis 18. Mai nicht ehrenamtlich aktiv zu sein“, sagt Maria Korte, Mitglied im Pfarrgemeinderat Brauweiler/Geyen/Sinthern.

Gründe, an der von Frauen der Gemeinde Heilig Geist in Münster initiierten Aktion „Maria 2.0“ teilzunehmen, gibt es für Maria Korte und ihre Mitstreiterinnen genug. Die Frauen fordern, dass die Kirche alle Missbrauchsfälle aufklärt, weitere Vertuschungsversuche unterlässt, den Pflichtzölibat abschafft und sie Frauen an Entscheidungen beteiligt und ihnen Zugang zu Ämtern in der Kirche gewährt. „Es gab über längere Zeit Diakoninnen“, sagt Maria Korte.

An Pfarrgemeinschaft beteiligen

„Als ich von der Aktion Maria 2.0 gelesen habe, habe ich mich sofort angesprochen gefühlt und die Idee gefasst, mich in unserer Pfarreiengemeinschaft daran zu beteiligen“, sagt Maria Korte, die Teamsprecherin des KFD-Vorstandes (Katholische Frauengemeinschaft Deutschland) Brauweiler/Geyen/ Sinthern. In der nächsten Vorstandssitzung habe sie ihre Idee vorgebracht und sei auf offene Ohren getroffen.

Mehrere Aktionen seien geplant. „Vor allem am Wochenende 11. und 12. Mai werden wir uns vor, während und nach der Messe vor die Kirche stellen. Wir werden weiße Betttücher als Zeichen der Unschuld halten.“ Geplant seien die Aktionen am 11. Mai, 18 Uhr, vor St. Cornelius in Geyen, am 12. Mai, 9.30 Uhr, vor St. Martinus in Sinthern und um 11 Uhr vor St. Nikolaus in Brauweiler. Auch Männer seien willkommen.

Mit Ortspfarrer zufrieden

Maria Korte räumt ein, dass sich nicht alle Frauen in der Gemeinde an den Aktionen am 11. und 12. Mai beteiligen möchten. Sie befürchteten, diese könnten so ausgelegt werden, dass sie sich gegen den Ortspfarrer richteten. „Die Sorge ist unbegründet. Wir sind sehr zufrieden mit unserem Geistlichen und fühlen uns in unserer Gemeinde wohl. Die Aktion richtet sich einzig und allein gegen die Amtskirche. Außerdem finde ich, dass wir eher auf die Gefühle der Missbrauchsopfer Rücksicht nehmen sollten. Wer tritt denn für sie ein, wenn nicht wir?“

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Da sich nicht alle Frauen an der Aktion beteiligen wollten, werde sich die Muttertagsmesse in Brauweiler kritisch mit den Themen befassen. „Auf die Plätze derer, die nicht zur Messe gehen, werden weiße Tücher auf die Kirchenbänke gelegt, als Zeichen dafür, dass die Sitzplätze normalerweise belegt sind.“

Die Unterstützerinnen der Aktion „Maria 2.0“ wünschten sich, dass sich die Amtskirche erneuere und somit wieder attraktiver werde. „Die Menschen müssen der Kirche wieder vertrauen. Spiritualität und Glaube sind sehr wichtig, auch für junge Menschen. Sie können ihnen Halt im Leben geben.

www.mariazweipunktnull.de

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