Begeisterung in PulheimDarum ist „Bürger machen Landwirtschaft“ so erfolgreich

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Viele Mitglieder der GbR Bürger machen Landwirtschaft helfen bei der Arbeit auf den Feldern mit.

Viele Mitglieder der GbR Bürger machen Landwirtschaft helfen bei der Arbeit auf den Feldern mit.

Pulheim-Stommeln – Das hatten Tanja Schlote und Reinhard Kamp nicht erwartet. „Wir haben gedacht, das Potenzial sei eher in Ehrenfeld“, sagt der Stommelner Landwirt, der seinen Hellmese Hof seit 1991 nach Demeter-Richtlinien bewirtschaftet.

Doch weit gefehlt. Die von ihnen gegründete GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) Bürger machen Landwirtschaft erfahre einen „unglaublichen Zuspruch“ in Pulheim, insbesondere in Stommeln, aber auch in Brauweiler, Geyen, Ingendorf, Sinnersdorf und Sinthern, sagt Tanja Schlote. Einige wenige Mitglieder kämen aus Köln-Esch und Bergheim-Fliesteden. „Das ist toll“, sagt die Pulheimerin.

GbR hat rund 300 Mitglieder

Auch sonst „läuft es gut“ für die GbR, die ihre 125 Mitgliedshaushalte – das sind rund 300 Menschen – jeden Freitag mit frischem Gemüse von Stommelner Feldern des Hellmese Hofs versorgt. Das erntefrische Gemüse holen die Mitglieder ab 13 Uhr im Depot auf dem Hof ab. Um 14 Uhr öffnen die Depots in Pulheim und Pesch. Die Ausgabe der Ernteanteile übernehmen Mitglieder der GbR.

„Das ist eine richtig schöne Gemeinschaft", schwärmt Schlote. Eine Gemeinschaft, die sich begeistert darüber austauscht, wie sich das Gemüse zubereiten lässt. Und die das Duo Schlote/Kamp und Gärtner Christian Meeder in vielfältiger Weise unterstützt.

15 bis 20 Prozent der Mitglieder „sind aktiv dabei“, einige würden lieber bei der Ernte helfen, andere „beim Säen oder Jäten“, verrät Reinhard Kamp. Und wieder andere bleiben lieber im Hintergrund. Sie kümmern sich darum, dass die GbR in den sozialen Netzwerken präsent ist, kontrollieren, ob die Mitglieder ihre monatlichen Beiträge – 70 beziehungsweise 110 Euro – bezahlt haben. Schlote: „Eines unserer Mitglieder klärt gerade, was es kostet, einen Brunnen anzulegen. Dafür benötigen wir ein hydrologisches Gutachten.“

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Die achtjährige Lilly hat ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Sie hat die Schilder gemalt, die die Felder des Hellmese Hofs – das Sonnen- und das Mondfeld – zieren. „Während wir Erwachsenen noch diskutiert haben.“ Die Arbeit auf dem Feld hingegen ist nicht so ganz ihr Ding. „Ja, macht schon Spaß“, sagt sie verhalten. Viel spannender war für sie der Tag, an dem die Schafe geschoren wurden und auf der angrenzenden Wiese ein Kälbchen zur Welt kam. „Sie hat beim Reintreiben der Schafe geholfen“, erinnert sich Tanja Schlote.

Ihr Konzept „Bürger machen Landwirtschaft“ stellen Tanja Schlote und Reinhard Kamp bei Informationsabenden vor. Die Termine: 21. Juli, 20. August, 15. September und 8. Oktober, 18.30 bis 19.30 Uhr. Anmeldung unter 0151/194357178 oder per E-Mail an tanja@buergerMachenLandwirtschaft.de

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