Pulheim/Frechen – Der Parkplatz am Bahnhof Weiden-West ist bei Pendlern ausgesprochen beliebt. Um dem Berufsverkehr mit zähfließendem Verkehr auszuweichen, steigen sie in die S-Bahn oder die Linie 1 der Kölner Verkehrsbetriebe um.
Das hat Folgen. Die 680 Stellplätze sind meist schon am frühen Morgen belegt. „Wer später als 8 Uhr zur Arbeit muss, bekommt meistens keinen Platz mehr und stellt seinen Wagen verbotswidrig ab“, sagt der Vorsitzende der Jungen Union Köln, Christoph Klausing. Daher fordern die Verbände Köln-Lindenthal, Frechen und Pulheim, den Parkplatz auszubauen. „Was anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ganz schnell ging, stockt nun seit Jahren. Lediglich das Kölner Ordnungsamt kontrolliert dort regelmäßig“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung.
Gutachter eingeschaltet
Statt den Parkplatz auszubauen und die Aachener Straße zu entlasten, bessere die Stadt Köln ihre Haushaltskasse auf, so Ursula Lier, JU-Vorsitzende des Kölner Stadtbezirks Lindenthal. „Von der Kölner Stadtverwaltung hört man jedoch nur, dass die Pendler auf andere Park-and-Ride-Plätze ausweichen sollen, so der Frechener JU-Vorsitzende Thomas Okos. Ein Gespräch mit dem Verkehrsplaner der Stadt Köln, Bernhard Müller, vermittelt einen anderen Eindruck: „Wir in der Stadt Köln sind auch der Meinung, dass der Parkplatz weiter ausgebaut werden muss.“ Aktuell lasse die Stadt von einem Gutachter ermitteln, wie viele Stellplätze im Endeffekt benötigt würden. „Im November hat die Stadt S- und Stadtbahnfahrer befragt, die Auswertung und die Berechnungen liegen wohl Anfang des Jahres vor.“
Vor der Fußball-Weltmeisterschaft hatte die Stadt Köln die S-Bahnhaltestelle und 430 Stellplätze in Weiden-West anlegen lassen, so Bernhard Müller. Schon 2008 habe sie den Parkplatz ausgebaut auf nunmehr 680 Plätze. „Damals hatte die Stadt noch Fläche für eine Erweiterung zur Verfügung.“
Das sei nun anders: Da die Stadt dort keine weiteren Flächen habe, sei ein Ausbau nur in Form einer Parkpalette denkbar. Ob die Stadt dafür Zuschüsse vom Land bekomme, müsse geprüft werden. „Das ist ein Thema, das nicht von heute auf morgen umsetzen lässt.“
Was den Vorwurf betrifft, die Stadt sage nur, Pendler sollten auf andere P-und-R-Plätze ausweichen, sagt der Verkehrsplaner: „Wer nicht auf die S-Bahn angewiesen ist, sollte das Parkhaus am Stadion nutzen. Die Hälfte der 600 Stellplätze sei meistens frei.
