Land muss entscheidenRhein-Erft-Kreis will Bonnstraße bei Pulheim ausbauen

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Ein Ausbau der Bonnstraße scheint unausweichlich, zumindest an den Einmündungen, wie etwa an der Donatusstraße.

Ein Ausbau der Bonnstraße scheint unausweichlich, zumindest an den Einmündungen, wie etwa an der Donatusstraße.

Pulheim/Rhein-Erft-Kreis – Das sei vorausgeschickt: Herr des Verfahrens ist der Rhein-Erft-Kreis nicht. Die Bonnstraße (L 183) ist eine Landesstraße, also ist das Land zuständig. Allerdings kann die Kreisverwaltung Empfehlungen formulieren. Genau das haben die Fachleute im Kreishaus zum Thema „Ausbau der Kreisstraße 6 zwischen Pulheim und Widdersdorf“ getan. Diesen Empfehlungen hat sich eine Mehrheit aus CDU, Grünen und FDP im Kreis-Verkehrsausschuss Ende Februar angeschlossen.

Im Einzelnen hat der Kreisverkehrsausschuss empfohlen, dass sich der Rhein-Erft-Kreis für einen bedarfsgerechten Ausbau der L 183 einsetzt und die ehemalige Kreisstraße 5 nicht reaktiviert wird. Schließlich soll der Kreis den Ausbau der Kreisstraße 6 mit einer direkten Verbindung zum Knoten Chryslerstraße/Donatusstraße und mit Anschlüssen an die Bundesstraße 59 in und aus Fahrtrichtung Köln voranzutreiben.

Sieben Varianten geprüft

Die Empfehlung, dass die Bonnstraße zumindest stellenweise ausgebaut werden soll, kommt nicht überraschend. Im September hatte eine Planerin der Ingenieurgruppe IVV Aachen/Berlin eine Verkehrsuntersuchung „Reaktivierung K 5/Konzeptuntersuchung K 6 Pulheim“ vorgestellt, die der Rhein-Erft-Kreis in Auftrag gegeben hatte. Schon bei der Präsentation der sieben untersuchten Planfälle war deutlich geworden, dass nicht eine der sieben Varianten die insbesondere für die Stadtteile Brauweiler und Geyen erhoffte deutliche Entlastung der stark befahrenen Bonnstraße bringen wird.

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Daraufhin hatte eine Mehrheit im Verkehrsausschuss der Stadt Pulheim den Rhein-Erft-Kreis gebeten, sich für einen bedarfsgerechten Ausbau der Bonnstraße einzusetzen. Das bedeutet nicht zwingend, dass sie auf ganzer Länge, von der Aachener Straße bis zur Bundesstraße 59, um eine Spur je Fahrtrichtung erweitert werden müsste.

Kein autobahnähnlicher Ausbau

Dringend erforderlich ist es aus Sicht der Kreisverwaltung, die Kreuzungen beziehungsweise Einmündungen, an den Ampeln stehen, mit einer weiteren Geradeausspur in jede Fahrtrichtung zu versehen. Von einem „autobahnähnlichen Ausbau“, den die SPD-Fraktion Rhein-Erft in einer Pressemitteilung ins Spiel bringe, könne keine Rede sein. Gegen diese Unterstellung verwahren sich die Grünen. Es gehe darum, die Kreuzungen angemessen auszubauen und die K 6 als Entlastung für die Bonnstraße mit „einem Halbanschluss von und nach Köln an die B 59 anzubinden“.

Auch die Empfehlung, auf die von der SPD favorisierte Reaktivierung der K 5 zu verzichten, kommt nicht von ungefähr. Schon im Mai 2018 hatte das Planungsbüro erläutert, dass die erhoffte Entlastung für die Bonnstraße nicht allzu groß wäre. Über die Straße würden nur etwa 1800 Fahrzeuge täglich fahren. Als Kreisstraße könnte sie aber erst dann eingestuft werden, wenn davon auszugehen ist, dass dort mindestens 5000 Fahrzeuge pro Tag unterwegs wären.

Mit den Empfehlungen des Fachausschusses wird sich der Kreisausschuss heute Abend abschließend befassen.

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