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Weitere Termine in AussichtMusikpicknick mit Jacques Offenbach in Pulheim

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„Viva Offenbach“ hieß es am Sonntag im riesigen Park des Rittergutes Orr.

„Viva Offenbach“ hieß es am Sonntag im riesigen Park des Rittergutes Orr.

  • Rund 350 Gäste kamen in den Park des Rittergutes Orr. Dort stellte die Offenbach-Gesellschaft ein Picknick für mehrere Hundert Gäste auf die Beine.
  • Wir waren beim Ohren- und Gaumenschmaus dabei – und verraten, wann die nächsten Offenbach-Aktionen im Rhein-Erft-Kreis statfinden.

Pulheim-Orr – Dass sie Cancan tanzen kann, hat die Kölner Offenbach-Gesellschaft schon eindrucksvoll bewiesen. Aber kann sie auch ein Picknick für mehrere Hundert Gäste auf die Beine stellen? Es ging um die perfekte Verbindung von Ohren- und Gaumenschmaus im zauberhaften Park des Rittergutes Orr. Die Voraussetzungen jedenfalls stimmten: schönes Wetter und gut gelaunte Gäste. Da konnte ja kaum noch etwas schiefgehen.

Jedenfalls machte es Andrea Kündgen, ihrer Tochter Emilia und den anderen rund 350 Musikinteressierten nichts aus, kurz vor Konzertbeginn ein Weilchen auf das Füllen ihrer Picknickkörbe mit Leckereien zu warten. Rosmarin-Crêpe, Gemüsebällchen mit Lavendelhonig, frische Weintrauben, bunte Macarons, Saft, Roséwein und dazu eine Picknickdecke für den kühlen Rasen im Park des Rittergutes.

Die Picknickkörbe konnten sie später mit nach Hause nehmen. Musikpicknick – diese Idee hatte der Kölner Offenbach-Gesellschaft den Innovationspreis „Kulturreiseland NRW“ eingebracht für ein Kunsterlebnis in Schlössern und Gärten der Region. Veranstalter in Orr waren der Förderverein Rittergut Orr und der Verein Rhein-Erft-Tourismus.

Claudia Hesse hatte Skepsis

„Wir waren zuerst nicht sicher, ob das alles klappt“, verriet die TV-Journalistin und Moderatorin Claudia Hessel vom Vorstand der Offenbach-Gesellschaft. Beim Anblick der strahlenden Gäste, die voller Vorfreude ihre Picknickdecken ausbreiteten, auf Baumstämmen Platz nahmen und den Inhalt der Körbe inspizierten, verflog jede Skepsis rasch.

Dann wurde auf der Bühne beschwingt Geburtstag gefeiert. Der Begründer der modernen Operette, Jacques Offenbach, wurde vor 200 Jahren geboren. Offenbach erblickte am 20. Juni 1819 am Großen Griechenmarkt 11 in Köln das Licht der Welt. Dort stehe das Geburtshaus des zuweilen verkannten Genies, erklärte Inga Hilsberg von der Kammeroper Köln im Walzwerk Pulheim. Gemeinsam mit vier Sängern, dem Salonorchester und Mitgliedern der Kölner Symphoniker ging sie mit dem Publikum und einer halbszenischen Aufführung auf Picknick-Reise.

Musikpicknick mit Jacques Offenbach

Die nächsten Termine im Rhein-Erft-Kreis:

11. August „Schöne Nacht – Du Liebesnacht“ in der Kommandeursburg in Kerpen

25. August „Offenbach meets Shakespeare“ am Schloss Türnich in Kerpen

30. August „Jacques Offenbach beim Picknick im Grünen“ Schloss Paffendorf in Bergheim, 1. September „Zu Gast bei Jacques Offenbach und seinen Freunden“ , Schloss Loersfeld in Kerpen

22. September „Offenbach in der Unterwelt“ in Schloss Bedburg.

Picknickkörbe inklusive Eintritt kosten für eine Person 51 und für zwei Personen 89 Euro.

www.yeswecancan.koeln

Mit bekannten Titeln aus „Hoffmanns Erzählungen“, unbekannten Melodien vom Straßensänger, der um Geld bettelt, einer entwischten Taube und vom Zwerg namens Klein Zack. Lieder, manchmal voller Banalitäten oder Ironie, die aber das Herz berühren. „Mich erinnern die Operetten Jacques Offenbachs immer ein bisschen an die Lieder von Abba“, erklärte Claudia Hessel. „Sie machen einfach glücklich.“

Tatsächlich werde man mitgerissen. Man wolle mitsingen und tanzen, sagten Karin Braun und Herbert Maier aus Frechen. Viele Gäste blieben nach dem langen Schlussapplaus auf ihren Decken sitzen und genossen den Sommerabend und den Inhalt ihrer Picknickkörbe.

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