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Sie halten die Stellung zu Corona-ZeitenEin Dank an alle Helfer im Rhein-Erft-Kreis

Lesezeit 4 Minuten
Florian Hambloch

„Der Teamgeist ist gewachsen, jeder kennt den Ernst der Lage, jeder von uns macht seine Arbeit.“

Rhein-Erft-Kreis – Sie geben alles – versorgen die Kranken und Alten, räumen den Müll weg, kutschieren uns von A nach B, versorgen die Bürger mit den neuesten Informationen, füllen die Regale auf, übernehmen für Ältere Einkäufe und achten darauf, dass die besonderen Regeln in der Corona-Zeit auf den Straßen und Plätzen eingehalten werden. Die Liste der Menschen, die derzeit dafür sorgen, dass es bei uns noch rund läuft, ist lang. Wir wollen einfach mal Danke sagen.

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Denn die Corona-Krise lehrt, dass vieles beileibe nicht so selbstverständlich ist, wie es die meisten von uns immer geglaubt haben. Hinter jeder Dienstleistung steht ein Mensch, der seinerseits das sichere Zuhause verlassen muss, damit andere satt werden, gesund werden, zur Arbeit kommen. Wir haben mit einigen gesprochen, die sonst nicht im Licht der Öffentlichkeit stehen. Und wir haben gehört, dass gerade sie derzeit viel Dankbarkeit erfahren. Mal ehrlich: Wer wäre vor vier Wochen auf die Idee gekommen, sich beim Busfahrer zu bedanken oder bei den Leuten, die den Müll abholen. Dabei waren sie auch da schon wichtig und leisteten unverzichtbare Arbeit.

„Jeder kennt den Ernst der Lage“

Florian Hambloch, 28, ist Notfall-Sanitäter in Pulheim. „Der Teamgeist ist gewachsen, jeder kennt den Ernst der Lage, jeder von uns macht seine Arbeit.“ In der Corona-Pandemie seien sie enger zusammengerückt. „Wir sind gut ausgestattet, wir minimieren die Gefahr uns zu infizieren. Den Patienten zu helfen, steht im Vordergrund. Im Arbeitsablauf hat sich nichts geändert. Und die Patienten sind eigentlich immer dankbar für unsere Hilfe, da gibt es keinen Unterschied.“

Apothekerin Katrin Pawlitza-Deuce (48) und ihr Team von der Horremer Barbara-Apotheke halten auch in schwierigen Zeiten den Betrieb aufrecht. „Wir arbeiten jetzt aber in zwei Schichten, um unser Personal zu schonen." Plexiglasscheiben und eine Personenbegrenzung auf drei Kunden im Verkaufsraum sollen die Sicherheit für alle erhöhen. Auch Notdienste werden regelmäßig gefahren. Katrin und ihr Bruder Christoph Pawlitza sagen: Wir arbeiten ganz normal weiter."

Regeln, Hygienevorgaben und Organisationsstrukturen für alle

Anke Hoffmann, 58 Jahre, Krankenschwester und Stationsleitung Intensivmedizin im Marienhospital Brühl. „Die Situation stärkt uns als Team – der Zusammenhalt im ganzen Haus ist unbeschreiblich. Die tägliche Lagebesprechung der „Task Force Corona MHB“ bietet uns Sicherheit, hier gibt es klare Regeln, Hygienevorgaben und Organisationsstrukturen für alle. Jeder im Team ist wichtig und weiß, was zu tun ist. Belastend für alle Seiten ist sicherlich der Besucherstopp, den es in allen Kliniken zum Schutz und zur Sicherheit gibt. Hier ist es gut, auch unsere Seelsorge an unserer Seite zu haben.“

Abdurrahman Colak, 39, ist Busfahrer und meint: „Unsere Fahrgäste sind sehr dankbar. Ich erhalte viel positives Feedback. Durch meine Arbeit kann ich helfen, dass  Pflegekräfte zur Arbeit kommen und Menschen zum Arzt. Ein Absperrband sorgt für den Sicherheitsabstand, die Gesichtsmaske trage ich freiwillig.“

„Die Menschen sind dankbarer.“

Dem 21-jährigen Berufskraftfahrer Mirco Esser fällt auf: „Die Menschen sind dankbarer.“ Das Müllaufkommen in Wesseling sei momentan mehr geworden.  „Wir werden aber mehr wertgeschätzt, die Bürger kommen auch mal raus, um Danke zu sagen.“

Jakob Roggendorf, 59, Zeitungszusteller: „Ich liebe meine Arbeit. Wenn ich um 2 Uhr in der Nacht beginne, habe ich die Welt für mich allein und ich habe meine Ruhe.“ Seit zehn Jahren sorgt Roggendorf dafür, dass die Abonnenten in Hürth ihre Zeitung morgens zum Frühstück im Briefkasten finden.

Persönlicher Kontakt mit Kunden und Kollegen fehlt

Jasmin Kosiahn, 28: „Die aktuelle Lage mit Corona belastet mich, weil der persönliche Kontakt mit Kunden und Kollegen eingeschränkt ist. Allerdings hat mein Arbeitgeber sehr viel gemacht um die Kunden, meine Kollegen und mich bestmöglich zu schützen. Ich fühle mich im ganzen Markt sicher und besonders gut gefällt mir unsere einmalige Konstruktion an der Kasse. Ich bin trotzdem froh, wenn sich die Lage wieder normalisiert.“

Dennoch betont Arcan Ak, 30, vom Ordnungsamt der Stadt Wesseling: „Egal wo wir aktuell hinsehen, wir könnten alles ahnden. Ich wünsche mir,  dass die Menschen sich an die Vorgaben der Regierung halten. Wir machen unseren Job weiter, ihr müsst dafür einfach nur zu Hause bleiben.“

Wenn wir es schaffen würden, diese Achtsamkeit, diese neue Aufmerksamkeit für die Menschen, die still und zuverlässig ihren Job machen, über die Krise hinaus zu bewahren – das wäre schön. (uj/be)

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