Spürnasen auf heißer FährteUnterwegs mit den Diensthundeführern

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Ein Team: Reiner Müller mit seinem zweijährigen Hund Max.

Ein Team: Reiner Müller mit seinem zweijährigen Hund Max.

  • Die Tiere kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn die Polizisten spezielle Unterstützung brauchen.
  • Sie nehmen die Fährten von Flüchtigen auf, finden verstecktes Rauschgift, Leichen, Sprengstoff oder Banknoten.
  • Natürlich werden die Hunde regelmäßig mit Streicheleinheiten belohnt.

Rhein-Erft-Kreis – Die Hunde heißen Max, Sam, Jessy, Hardes, King, Taron und Cooper. Sie sind die Spürnasen der Polizei im Rhein-Erft-Kreis. Wenn sie zum Einsatz kommen, dann suchen die Kriminellen in aller Regel das Weite – oftmals allerdings vergebens.

Denn die Tiere, die die Diensthundeführer Reiner Müller, Wilfried Foerster, Holger Zieche, Mario Bobrowski, Annette Zimmermann, Ina Kaumanns und Gruppenführer Ingo Kremer anleiten und betreuen, kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn die Polizisten spezielle Unterstützung brauchen.

Hund Polizei

Sam heißt der Rauschgiftspürhund von Wilfried Foerster.

Sie nehmen die Fährten von Flüchtigen auf, finden verstecktes Rauschgift, Leichen, Sprengstoff oder Banknoten. Die sieben Hunde, die im Kreis diese Aufgaben übernehmen, sind eine junge Truppe. Zwischen zwei und vier Jahre sind die meisten von ihnen alt, es überwiegen die Rassen Deutscher und Belgischer Schäferhund. Aber nur im Team mit ihren Herrchen sind sie erfolgreich.

Hundeführer bei der Polizei zu sein ist kein Acht-Stunden-Job. „Wir investieren viel Zeit in die Tiere. Jeder nimmt seinen Hund mit nach Hause, er gehört zur Familie. Ein Polizeihund wird gehalten wie ein Privathund, er gehört aber dem Land Nordrhein-Westfalen“, erläutert Kremer. Er hat neben seinem Diensthund zwei weitere zu Hause. „Urlaub brauche ich nicht. Den mache ich mit den Tieren daheim. Länger als vier Stunden sind sie nicht allein.“

Hunde Polizei

Gruppenführer Ingo Kremer trägt bei der Übung eine bissfeste Schutzjacke. Als er versucht wegzulaufen, beißt Sam, ein Deutscher Schäferhund, zu.

Wenn ein Tier von einem Züchter oder von der landeseigenen Zucht aus Holte-Stukenbrock neu zur Hundestaffel kommt, wird es zuerst getestet. Diese Probezeit kann mehrere Wochen dauern. Dabei wird geprüft, ob das Tier mutig, belastbar, nervenstark und umweltsicher ist. Erfüllt der Hund diese Kriterien, brauchen gute Hundeführer etwa vier Monate, bis das Tier die Standards für die Polizeiarbeit erfüllt. Vor dem ersten Einsatz müssen Mensch und Tier eine Prüfung absolvieren. Bestehen Hundeführer und Hund diese, kann die erste Schicht beginnen. Vertrauen und Spieltrieb machten einen zuverlässigen Schutzhund aus, berichten die Hundeführer. Dann geht es los, etwa wenn es darum geht, Verdächtige aufzuspüren und zu stellen.

Hunde halten Polizei

Ina Kaumanns mit ihrem Deutschen Schäferhund Taron.

Dabei soll der Hund auch stets die Beamten schützen. „So angriffslustig der Hund in einem Moment ist, so gehorsam legt er sich auf den Boden, wenn der Hundeführer das Kommando gibt“, sagt Polizeioberkommissarin Ina Kaumanns. Zum Dank bekommt er Streicheleinheiten und ein Leckerli. Ihr Taron wird demnächst zum Rauschgiftspürhund ausgebildet.

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Weil das Thema immer wieder aufkommt, stellt sie klar: „Rauschgiftspürhunde werden nur die, die einen ausgeprägten Spieltrieb haben. Die Tiere werden nicht süchtig gemacht.“

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