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Stichwahl um SPD-VorsitzSPD Rhein-Erft hofft auf Walter-Borjans

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Dagmar Andres und Daniel Dobbelstein drücken Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans die Daumen.

Dagmar Andres und Daniel Dobbelstein drücken Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans die Daumen.

Rhein-Erft-Kreis – Es war in Thailand schon nach Mitternacht, als ein auf den Heimflug wartender Tourist im Starbucks-Café im Flughafen von Bangkok ins Internet ging, um sich über brandheiße Neuigkeiten aus der Heimat zu informieren.

„Zum Glück gibt es hier ein prima WLAN. So konnte ich den Livestream aus dem Willy-Brandt-Haus in astreiner Qualität mitverfolgen. Aber das Tollste ist, dass mein Favoriten-Paar Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans es in die Stichwahl geschafft hat“, freute sich Dierk Timm, der kommissarische Vorsitzende der SPD Rhein-Erft, in der Ferne über die Kunde aus Berlin. Derweil machten daheim an der Erft auch andere führende Genossinnen und Genossen aus ihrem Herzen keine Mördergrube und outeten sich als große NoWaBo-Fans. Das ist der Spitzname von Norbert Walter-Borjans, dem früheren NRW-Finanzminister.

SPD steht Stichwahl bevor

Sechs Paare hatten sich dem Mitgliedervotum um den nach Andrea Nahles’ Rücktritt vakanten SPD-Bundesvorsitz gestellt, der fortan von einer Doppelspitze gebildet werden soll. Am Samstagabend wurde das mit Spannung erwartete Abstimmungsergebnis bekanntgegeben: Von bundesweit rund 425 000 Sozialdemokraten mit Parteibuch hatten 213 693 Mitglieder gültige Stimmen abgegeben. Die erforderliche absolute Mehrheit erhielt niemand. So gehen als beste Duos nun Klara Geywitz und Olaf Scholz (22,68 Prozent) sowie Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans (21,04 Prozent) in die vom 19. bis zum 29. November dauernde Stichwahl.

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„NoWaBo ist kompetent, authentisch und ganz nah bei den Menschen. Er ist ein Mann aus unserer Region, der sich auch im für uns so wichtigen Thema Kohleausstieg und Strukturwandel auskennt“, so Dierk Timm, „es wäre aus regionaler Sicht sicherlich nicht verkehrt, einen wie ihn an der SPD-Spitze zu haben. Und mit Saskia Esken hat er eine Expertin für das nicht minder wichtige Thema Digitalisierung an seiner Seite.“

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Ähnlich äußern sich die stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Dagmar Andres aus Erftstadt und der Kerpener Stadtverbandsvorsitzende Daniel Dobbelstein, die Ende November als Nachfolger des verstorbenen Guido van den Berg gemeinsam den SPD-Kreisvorsitz übernehmen wollen. Beide schätzen Walter-Borjans insbesondere auch als Mann der Steuergerechtigkeit. „Ob wir den Mitgliedern als SPD-Kreisvorstand eine offizielle Wahlempfehlung geben werden, ist noch offen. Ich persönlich drücke NoWaBo jedenfalls die Daumen und werde kräftig für ihn und Saskia Esken werben“, so Dagmar Andres.

Unisono loben Timm, Andres und Dobbelstein das basisdemokratische Wahlverfahren und die Vorstellungstour der Duos bei den 23 Regionalkonferenzen. Dobbelstein: „Wir haben gesehen, dass unsere Partei lebt, und wir wissen jetzt, wofür die Bewerberinnen und Bewerber politisch stehen. Ich hoffe nun und bin zuversichtlich, dass es bei der Stichwahl nicht nur um rechts oder links und um pro oder contra Große Koalition gehen wird, sondern dass wir in einem fairen Ringen die beste Lösung für die gesamte Partei finden werden. Es bleibt jedenfalls spannend in der SPD.“

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