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Theater in BergheimWie soll die Welt von morgen aussehen?

Lesezeit 2 Minuten
Susanne Korreck und Svenja Gaab spielten zusammen in Bergheim.

Susanne Korreck und Svenja Gaab spielten zusammen in Bergheim.

Bergheim-Quadrath-Ichendorf – „Bühne auf und Vorhang frei“ hieß es an zwei Abenden für das Theaterensemble des Projekts „Querquadrath“. Im Kulturbahnhof Gleis 11 entführten Susanne Korreck, George Hadad und Svenja Gaab die Zuschauerinnen und Zuschauer unter dem Titel „Utopiana – die Welt von morgen wartet“ in die Sphären ihrer selbstentwickelten Tragikomödie.

In dem dystopischen Stück befindet sich die Erde nach einer globalen Katastrophe in einem unbewohnbaren Zustand. Als einzige Überlebende haben Luisa, Carlos und Frau Dr. Margreth in einer alten Forschungsstation Unterschlupf gefunden. Dort begleiten die Zuschauerinnen und Zuschauer die Protagonisten bei ihren letzten Vorbereitungen für ihre Reise zum Planeten Utopiana, auf dem Luisa, Carlos und Dr. Margreth eine neue, friedliche Gesellschaft gründen wollen. Doch was soll von der alten Erde mitgenommen werden?

Bergheim: Diskussion um Vielfalt und Religion

Während es zu Beginn noch „ohne meine roten, warmen Socken macht das Leben keinen Sinn“ hieß, wurden in den knapp 50 folgenden Minuten Werte wie Religion, nationale Identität und kulturelle Vielfalt diskutiert. Einigkeit herrschte darüber, dass nicht die Vielfalt das Problem sei, sondern die Angst vor ihr. Auch wenn Hass und Angst nicht einfach von der Psyche entfernt werden könnten, sei Vielfalt für die Entwicklung und das Fortbestehen einer Gesellschaft unverzichtbar. So kam es, dass Luisa, Carlos und Frau Dr. Margreth schlussendlich mit der Idee Europas, sprachlicher Vielfalt, Meinungsfreiheit, Traditionen, aber auch dem Mut zur Veränderung im Gepäck in Richtung Utopiana abgehoben sind.

Untermalt wurde die Vorstellung durch Tanzeinlagen zu verschiedenen Versionen von John Lennons „Imagine“. Entstanden ist die Idee für das Theaterstück im Verlauf dieses Jahres. Nach Gründung im Januar probte die Laiengruppe, die sich auf Initiative des Vereins ASH-Sprungbrett zusammengefunden hatte, zunächst nur online und entwickelte mithilfe von Improvisationsübungen und verschiedenen Techniken des kreativen Schreibens die Dystopie. Seit Juni wurde dann in Präsenz geprobt. „Querquadrath“ würde sich über weiteren Zuwachs freuen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI).

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