Stillstand in der IndustrieUnternehmen im Rhein-Erft-Kreis befinden sich in der Krise

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Der Chemiepark Knapsack in Hürth. Zwischen Gleisen und zwei Zügen stehen zwei Gleisarbeiter in orangenen Westen mit Bauhelmen.

Die Unternehmen der Industrie- und Handelskammer im Rhein-Erft-Kreis befinden sich in einer Krise.

Die Energiekrise sowie der Fachkräftemangel belasten die Unternehmen im Kreis. Vor allem die Industrie steht im Mittelpunkt.

Stillstand – das ist der Zustand, der die wirtschaftliche Lage der Unternehmen in der Region derzeit am besten beschreibt. Dabei sei es um die Unternehmen der Industrie- und Handelskammer im Rhein-Erft-Kreis deutlich schlechter bestellt als im gesamten Kammerbezirk, wie die Geschäftsstelle der IHK Rhein-Erft mitteilt.

„Während in der gesamten Region nur 15 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Situation als schlecht bewerten, sind es im Rhein-Erft-Kreis 25 Prozent“, sagt Geschäftsstellenleiter Gero Fürstenberg. 30 Prozent würden die Lage als gut bezeichnen, 45 Prozent als befriedigend.

Fachkräftemangel, Energie- und Arbeitskosten sowie Hemmnisse durch die Bürokratie belasteten die durch die Pandemie und die Energiekrise gebeutelten Unternehmen. Es ist vor allem die Industrie, die für die negativen Werte im Rhein-Erft-Kreis sorgt. „Der Kreis hat einen stark industrialisierten Süden“, sagt Fürstenberg. Und die Industrieunternehmen würden ihre Lage derzeit nicht so stark einschätzen.

Rhein-Erft-Kreis: 18 Prozent der Unternehmen rechnen mit positiver Entwicklung

Zwar seien die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate deutlich gestiegen. So gehen 18 Prozent der Unternehmen im Kreis von einer besseren Geschäftsentwicklung aus (im Winter waren es noch zwölf Prozent). Doch auch bei den Erwartungen bietet der Kreis den schlechtesten Wert im Kammerbezirk auf. Die Investitionsabsichten der Unternehmen im Kreis haben sich laut IHK leicht verschlechtert.

So geben 24 Prozent an, höhere Investitionen zu beabsichtigen, im Winter waren es noch 27 Prozent. „Das ist ein Hinweis, dass die Unternehmen skeptisch auf die zu erwartenden Brüche durch den Strukturwandel blicken“, sagt Fürstenberg. 1100 Unternehmen im Kammerbezirk waren angeschrieben worden, 530 haben sich an der Umfrage für den Frühjahrskonjunkturbericht beteiligt. Aus dem Kreis nahmen 80 Unternehmen teil. Die Rücklaufquote lag im Kammerbezirk bei 48 Prozent.

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