„Keine Billiglösung“Kommentar zur geplanten Rheinquerung in Godorf

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In Höhe des Rheinbogens könnte der Tunnel die Wasserstraße unterführen.

In Höhe des Rheinbogens könnte der Tunnel die Wasserstraße unterführen.

Wesseling/Köln – Das ist noch einmal ein Aufschlag des amtierenden Landrats Michael Kreuzberg, der sicher nicht ungehört verpuffen wird. Denn mit Infrastrukturprojekten, mit Zukunft denken und Strukturwandel-Vorschlägen hat er seine Erfahrungen gemacht. Als Mitglied der „Kohlekommission“ nahm er maßgeblich Einfluss auf einen Kompromissvorschlag zum Kohleausstieg – selbst wenn im Nachhinein vielen Menschen, Umweltaktivisten und auch Politikern verschiedener Parteien der Ausstieg nicht schnell und radikal genug kommt.

Die seit ungezählten Jahren diskutierte neue Rheinquerung bei Wesseling ist ebenfalls ein Projekt, an dem sich die Geister scheiden – bis hin zu Pessimisten jeden Alters, die sagen: Zu meiner Lebenszeit gibt’s die Querung nie und nimmer.

Vielleicht aber doch. Im Bundesverkehrswegeplan ist das Projekt nach oben gerutscht. Die meisten Verkehrsexperten, die Wirtschaft und viele Vertreter politischer Parteien sehen die Notwendigkeit und untermauern mit Planungen, Statements und harten Fakten den Bau einer Querung.

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So auch Landrat Kreuzberg. Wenige Tage vor Ende seiner Amtszeit am 31. Oktober macht er sich noch einmal stark für das Großprojekt – mit der Variante Tunnellösung im Norden. Dafür wird er nicht nur Applaus ernten, doch das ist vollkommen zweitrangig. Vielmehr ist bemerkenswert, dass er die umweltschonendste Lösung nach vorn schieben will. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf eine technisch schwierige und sicher die teuerste Variante – für die es allerdings in den Planungswerkstätten den breitesten gesellschaftlichen Konsens gab.

Und eines ist ganz sicher: Nur ein Kompromiss mit breiter Akzeptanz ist eine gute Grundlage für dieses Großprojekt, die billigste Lösung ist es nicht.

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