Dem Rhein eng verbundenElfriede und Johannes Weisbarth feiern eiserne Hochzeit

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Vor 65 Jahren haben sich Elfriede und Johannes Weisbarth das Jawort gegeben. An diesem Samstag feiern die Jubilare ihren eisernen Hochzeitstag.

Vor 65 Jahren haben sich Elfriede und Johannes Weisbarth das Jawort gegeben. An diesem Samstag feiern die Jubilare ihren eisernen Hochzeitstag.

Wesseling-Urfeld – „Sie war der einzige Goldfisch im Saal“, sagt Johannes Weisbarth lächelnd. Gern erinnert er sich an den Tanzabend 1954, als er seine Elfriede das erste Mal sah. Mit einem Freund sei er damals aus Urfeld nach Bonn zum Tanzen gefahren, just am selben Abend, an dem sich auch die junge Elfriede Weise beim Bürgerverein an der Poppelsdorfer Allee mit einer Freundin vergnügte.

Eine Band spielte und im Saal seien viele junge Leute gewesen. „Doch sie fiel mir direkt auf, sie sah sehr gut aus“, schwärmt der 92-Jährige. „Er kam dann auf mich zu und hat mich zum Tanzen aufgefordert“, erzählt seine Frau. „Und er konnte wirklich sehr gut tanzen.“

Ehepaar will sich nach 65 Jahren nicht missen

Ein Jahr später waren sie sich sicher, den Rest ihres Lebens zusammen verbringen zu wollen. Ihre standesamtliche Hochzeit feierten sie am 23. Oktober 1956. Knapp vier Wochen später läuteten die Hochzeitsglocken im Bonner Münster. Heute feiern die Jubilare ihren eisernen Hochzeitstag. „Es waren wirklich schöne Jahre“, sagt die Jubilarin. Sie seien stolz darauf, 65 Jahre miteinander verheiratet zu sein. „Es ist einfach schön, dass wir uns bis heute haben“, sagt Elfriede Weisbarth.

Ihren Johannes wolle sie nicht missen. Er reagiere sehr schnell auf alles und unterstütze sie, wo er nur könne. „Er ist ein sehr hilfsbereiter Mensch, der mich zudem bis heute oft zum Lachen bringt.“ Umgekehrt weiß aber auch Johannes Weisbarth die Frau an seiner Seite zu schätzen. Immer noch sehe sie sehr gut aus. „Und sie kocht einfach fantastisch und hält hier alles tipptopp.“

Mit dem Proviantboot über den Rhein

Fleißig waren die Eheleute ihr ganzes Leben lang. Nach der Hochzeit folgte die junge Ehefrau ihrem Mann nach Urfeld, wo Johannes Weisbarth schon bald den elterlichen Betrieb übernahm. „Wir hatten ein Proviantboot, um die Rheinschiffer mit Lebensmitteln, Schiffszubehör und mit Waren des täglichen Bedarfs zu versorgen“, sagt er. Sein Vater Karl habe 1926 das Proviantboot erworben, dass damals noch von Hand gerudert worden sei.

Als Verkäuferin für Damenoberbekleidung stellte sich Elfriede Weisbarth schon 1956 mit der Eröffnung eines Textilgeschäfts in Wesseling-Urfeld auf eigene Beine. Erst als in den darauffolgenden Jahren die Kinder Reiner, Ulrike und Petra zur Welt kamen, habe sie ihr Geschäft verkauft, um Zeit für die Kinder und den großen Haushalt zu haben, aber auch um ihren Mann im Familienunternehmen zu unterstützen.

Die Rheinschwan ist über Wesseling hinaus bekannt

1990 übernahm dann Reiner Weisbarth in dritter Generation das Ruder im Familienunternehmen. Wenige Jahre später wurde der Proviantbootbetrieb eingestellt. Seitdem ist das Unternehmen im Fahrgastschifffahrtsbereich tätig, heute unter anderem auch mit der weit über die Grenzen Wesselings hinaus bekannten Rheinschwan-Fähre.

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Mit dem Fluss blieben die Jubilare auch im Ruhestand stets eng verbunden. Denn nach wie vor wohnen sie direkt am Rhein. Oft bekommen sie dort auch Besuch von ihren Kindern, den vier Enkeln mit den inzwischen sechs Urenkeln. „Hier ist immer viel los“, versichern Elfriede und Johannes Weisbarth. Im Familienkreis wollen sie jetzt auch ihr Hochzeitsjubiläum feiern.

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