Druck seitens der EUWesseling geht gegen den Lärm durch A 555 vor

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Auf dem Mittelstreifen der Autobahn 555 soll zur Reduzierung des Verkehrslärms eine Schallschutzwand gebaut werden.

Auf dem Mittelstreifen der Autobahn 555 soll zur Reduzierung des Verkehrslärms eine Schallschutzwand gebaut werden.

Wesseling – Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz hat in seiner jüngsten Sitzung den Wesselinger Lärmaktionsplan einstimmig beschlossen. Die Aufstellung eines solchen Plans ist von der EU vorgeschrieben. Im August und September 2018 hatten Bürger Einwände und Anregungen zu diesem Plan einreichen können, diese wurden von der Verwaltung bewertet und gegebenenfalls in den nun vorliegenden Endbericht eingearbeitet. Wird der Lärmaktionsplan auch noch im Rat beschlossen, geht er an das Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) und im Anschluss an die EU-Kommission.

Die Lage in Wesseling

Wesseling befindet sich in naher Umgebung zu Köln (13 Kilometer) und Bonn (zwölf Kilometer). Besonders wichtig für die Verkehrsanbindung, und damit auch Lärmquellen, sind die Autobahn 555 Köln-Bonn, die Stadtbahnlinie 16 sowie die Landstraßen 184, 192 und 300. 2015 wurden auf der A 555 mehr als 20 Millionen Fahrzeuge gezählt, auf der L 184 waren es rund 5,8 Millionen.

Die Autobahn 555

Für mögliche Lärmschutzmaßnahmen wurde der Verkehr hochgerechnet auf das Jahr 2025 analysiert. Der Lärmaktionsplan sieht vor, einen offenporigen, schallreduzierenden Asphalt aufzubringen. Auf dem Mittelstreifen sollen neue Schallschutzwände aufgebaut werden, die bestehenden Schallschutzanlagen an den Seiten der Fahrbahnen sollen erneuert oder verbessert werden, etwa in Höhe Hubertusstraße, Detmolder Straße und im Bereich Mühlenweg/Martinstraße. Straßen NRW, die für Autobahnen zuständige Behörde, will – wenn die Maßnahmen abgeschlossen sind – das derzeitige Tempolimit wieder aufheben.

Die Autobahnbrücken am Mühlenweg und am Kronenweg sollen abgebrochen und ersetzt werden. Außerdem sind zwei neue Regenrückhaltebecken in Autobahnnähe vorgesehen. Die Sanierung kostet 37 Millionen Euro, der Bund zahlt. Die Planung soll im Frühjahr vorliegen, in der zweiten Jahreshälfte soll die Ausschreibung erfolgen und im Anschluss die Rückhaltebecken gebaut werden. 2020 sollen dann die Autobahnbrücken erneuert werden, zuletzt kommen der Fahrbahnbelag und die Mittelwand.

Die L 184/Brühler Straße

Die Fahrbahn soll erneuert werden. Es soll geprüft werden, einen lärmmindernden Belag aufzubringen, wenn die Straßensanierung ansteht. Um die Lage in Berzdorf zu entschärfen, erhofft sich Straßen NRW eine Verlagerung des Verkehrs auf eine Umgehungsstrecke. Da diese aber nicht im Landesstraßenbedarfsplan fortgeschrieben ist, hält die Stadt diese Ortsumgehung Berzdorf für unrealistisch und wird keine weiteren Schritte für die von Straßen NRW vorgeschlagene Umgehung unternehmen. Allerdings überarbeitet die Stadtverwaltung zurzeit ihren Flächennutzungsplan, der unter anderem Berzdorf betrifft. Die Planung neuer Verbindungsstraßen könne somit erforderlich werden, die dann die Brühler Straße entlasten, so die Stadtverwaltung.

Inzwischen wurde zudem das Tempolimit zwischen Wasserturm und Kreisel Berggeiststraße auf 30 gesenkt.

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