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Mehr Mitsprache von SchülernWesseling diskutiert über Einführung eines Jugendrates

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Rathaus Wesseling

Das neue Rathaus der Stadt Wesseling.

Wesseling – Das Konzept für einen Jugendrat war Thema des städtischen Jugendhilfeausschusses. Im Rahmen der Haushaltsberatungen 2019/2020 hatte die SPD-Fraktion die Gründung eines Jugendrates beantragt. Das Vorhaben war einstimmig beschlossen worden.

Kinder- und Jugendanhörung bisher alle zwei Jahre

Zurzeit gibt es mit der Kinder- und Jugendanhörung ein Beteiligungsverfahren für junge Wesselinger. Dazu gehören Workshops, die Dokumentation und und Präsentation der Ergebnisse der Jugendhilfeplanung vor einer Sitzung des Jugendhilfeausschusses, dann eine mögliche Realisierung durch die Verwaltung und letztendlich eine Rückmeldung an die Schulen.

Alle zwei Jahre nehmen rund 170 Schüler zwischen sechs und 17 Jahren an den Workshops teil. Leitfragen für sie sind „Was gefällt mir in Wesseling“, „Was gefällt mir nicht in Wesseling“ und „Was wünsche ich mir in Wesseling“. Im Schulunterricht werden diese Workshops in der Regel vorbereitet.

Schülervertreter sollen gewählt werden

Die Stadtverwaltung hat dem Jugendhilfeausschuss einen ersten Leitfaden für einen Jugendrat vorgelegt. Demnach gehören Schüler der weiterführenden Schulen zur Zielgruppe des Jugendrats, pro Schule sollen höchstens zehn Vertreter alle drei Jahre gewählt werden.

CDU-Stadtverordnete Monika Engels-Welter warnte im Ausschuss vor Schnellschüssen. Man müsse genau festlegen, welche Aufgaben so ein Jugendrat habe und worüber er überhaupt entscheiden dürfe. Junge Leute in die Politik mitzunehmen, sei grundsätzlich aber gut. Die SPD-Fraktion betonte, man müsse möglichst viele Kinder und Jugendliche beteiligen, also Kirchen und Vereine miteinbeziehen. Außerdem müsse ein Jugendrat überparteiisch sein.

Beigeordneter Carsten Walbröhl warnte, dass man nur einen Versuch habe, einen Jugendrat zu etablieren. Würde das Projekt nicht ordentlich umgesetzt und womöglich schnell wieder aufgelöst, gehe der Schuss nach hinten los. Jugendliche würden sich frustriert von der Politik abwenden.

Offenheit gefordert

Sein Vorschlag: Die Jugendlichen müssten beteiligt werden und das Konzept mitentwickeln. Dabei komme es zunächst mehr auf die Form an. „Wir müssen offen sein für modernere demokratische Entscheidungsformen“, sagte er, gerade in Zeiten der Digitalisierung. Das aktuelle Prozedere mit Sitzungen alle paar Wochen würde bei Jugendlichen möglicherweise nicht ankommen.

Der Antrag ist letztendlich in die nächste Sitzung vertagt worden. Dann soll ein Vertreter aus Niederkassel eingeladen werden, wo ein Jugendrat gut funktionieren soll. Außerdem soll die Verwaltung in Erfahrung bringen, wie das Meinungsbild unter den Jugendlichen zum Thema Jugendrat aussieht.

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