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Neuntes Rheinklang-669-Festival24 Bands aus ganz unterschiedlichen Musikrichtungen

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Zahlreiche Besucher zog es am Samstag für die Neuauflage des Rheinklang-Festivals auf die Rheintreppe, wo sie die Aussicht auf den Rhein und die Musik genießen konnten.

Zahlreiche Besucher zog es am Samstag für die Neuauflage des Rheinklang-Festivals auf die Rheintreppe, wo sie die Aussicht auf den Rhein und die Musik genießen konnten.

Wesseling – Am Wochenende war Wesseling außer Rand und Band. Hunderte Autos standen an den Straßen, aus jeder Ecke tönte Musik, gesungen und gespielt von 24 Bands, die in diesem Jahr am neunten Rheinklang-669-Festival teilgenommen haben.

Helmut Ritter und seine Frau Hanna Laug entführten ihr Publikum in der St.-Germanus-Kirche mit Saxophon und Orgel in die Welt der Fernsehserien, von denen sie Titelmelodien spielten, die das Publikum dann erraten sollte.

„Manche waren gar nicht mal so einfach“, erzählte Gabi Meisen, die schon seit Beginn des Festivals, 2011, jedes Jahr an der Veranstaltung teilnimmt. „Ich finde toll, dass es verschiedene Musikrichtungen und Locations gibt, wo man ganz ungezwungen hingehen kann“, sagte die Wesselingerin.

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Hut statt Gage

Alle Musiker, die an dem Festivalwochenende gespielt haben, bekamen dafür keine Gage. „Wir gehen mit einem Hut rum, um ein bisschen was für die Künstler zu sammeln“, erklärte Hoppel Grassmeier, der Koordinator des Wochenendes. „Wir verlangen auch keinen Eintritt von den Gästen, wir wollen, dass Musik und Kultur für jedermann zugänglich ist, und die Bands können sich hier präsentieren und neue Fans gewinnen“, so der Wesselinger weiter.

In diesem Jahr habe man für das Festival 180 Bewerbungen von teilweise sogar internationalen Bands bekommen. „Aber wir wollen Musiker aus der Region“, erklärte der 60-Jährige. Das Besondere an der Veranstaltung in diesem Jahr sei das große Kinderfestival mit Kinderdisco gewesen, um auch die Kleinen für Musik zu begeistern. 15 Ehrenamtler haben das Event auf die Beine gestellt, Bands und Auftrittsorte ausgesucht.

Urkölsches Lied mit griechischer Melodie von den Bläck Fööss

Seit dem zweiten Jahr, 2012, spielt die Band Just4fun jedes Jahr im Lokal von Sawas Prionidis, einem griechischen Gastwirt aus der Stadt. „Die Band gehört mittlerweile zu uns, wir sind Freunde geworden“, erzählte der Betreiber des Restaurants „Sonnenberg“.

Diese Freundschaft bestätigte am Samstagabend auch die Rock-Coverband mit einer Überraschung für den Gastwirt, sie hatte ihm zuliebe ein urkölsches Lied mit griechischer Melodie von den Bläck Fööss einstudiert. Und die Musik der Band kam bei ihrem Publikum gut an. „Ich finde gut, dass die auch ältere Songs covern. Ich komme nächstes Jahr auf jeden Fall wieder“, sagte Daniel Becker aus Bornheim.

Auftritt vor der Rheintreppe

Auf der Rheinbühne startete das Programm schon am Nachmittag, unter anderem stand die Band No Time To Be Famous auf der Bühne, die in diesem Jahr zum ersten Mal dabei war. „Unser Schlagzeuger spielt auch in einer anderen Band, die hier auftritt, und hat uns hier mit ins Boot geholt“, erklärte der Sänger der Rockband, Jörg Weiler, nach dem Auftritt vor der Rheintreppe.

„Ich bin total begeistert, wie die Leute mitgegangen sind. Da wir nur eigene Songs spielen und die nicht jedermanns Sache sind, ist das für uns immer risikoreicher als bei Coverbands“, so der 57-jährige Bonner. Und neben dem Publikum habe er an dem Abend auch Wesseling lieben gelernt. „Ich wusste gar nicht, dass das hier so schön ist.“ Am Wochenende hat sich die Stadt aber sicher auch von einer ihrer besten Seiten gezeigt.

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