RheinschwanNeue Fähre in Wesseling braucht nur fünf Minuten bis ans andere Ufer

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Kapitän Wolfgang Hubert steuert die neue Fähre.

Kapitän Wolfgang Hubert steuert die neue Fähre.

Wesseling – „Unser Fährschiff wird sehr gut angenommen“, resümiert Reiner Weisbarth die ersten Monate, in denen die Rheinschwan zwischen Wesseling und Niederkassel hin- und herfährt. Nur einige Tage lag das Schiff still – erst führte der Rhein Hochwasser, dann hatte Treibgut einen Antriebspropeller beschädigt.

Jetzt fährt die Fähre wieder, allerdings hat die Ausflugssaison noch nicht begonnen. „Es ist deswegen schwer, eine Prognose zu stellen“, sagt Weisbarth. Wochentags nutzten meist Pendler das Fährschiff, am Wochenende und bei schönem Wetter seien aber auch schon Touristen unterwegs. „Immer wieder sind auch neugierige Passagiere dabei, die einfach nur mal so mit dem neuen Schiff über den Rhein fahren wollen“, berichtet Kapitän Wolfgang Hubert (64). Sie genössen es, unter dem Glasdach zu sitzen, unter dem die Wintersonne schon wärme, und über den Fluss zu schauen. Das fühle sich fast wie Urlaub an.

Ein sehr kurzer Urlaub allerdings: Brauchte die alte Fähre Marienfels noch zehn bis 15 Minuten, so ist man heute in knapp fünf Minuten am anderen Ufer. Hubert hat die Marienfels als Schiffseigner über den Rhein gesteuert, bis er sie nach 24 Jahren und neun Monaten verkaufen musste. Seit 1. Oktober 2017 ist er nun Angestellter bei Rainer Weisbarth und sitzt oft als Kapitän auf der Kommandobrücke der Rheinschwan.

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Die Fähre ist 6,40 Metern breit und 27,60 Metern lang – gut doppelt so groß wie die Marienfels. „Hier ist Platz für 100 Passagiere“, erzählt Hubert. Im vergangenen Oktober, als der Herbst noch sonnig und warm war, sei die Fähre oft voll besetzt gewesen.

„Kaum Erfahrung im Fährbetrieb“

„Ich hatte zuvor ja kaum Erfahrung mit dem Fährbetrieb“, berichtet Weisbarth. Zwar habe er 2015 die Personenfähre in Köln übernommen, die von der Hohenzollernbrücke nach Deutz fahre. Doch seien die Geschäfte dort nicht mit denen auf der Rheinschwan zu vergleichen. In Wesseling habe er täglich zwischen 20 und 40 Pendler, hinzu kämen die Touristen und Ausflügler. Was er bisher mit der Rheinschwan erlebt habe, stimme ihn optimistisch. „Den Namen unseres Fährschiffes hat übrigens meine Frau Herlind vorgeschlagen“, erzählte er.

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Inzwischen ist auch der neue Anleger im Rheinpark in Wesseling so gut wie fertig. Mitte der Woche waren noch Handwerker dabei, das Edelstahl-Geländer anzupassen. Bereits vor zwei Monaten wurde der Anleger, der um etwa 50 Meter stromaufwärts im Rheinpark gebaut wurde, in Betrieb genommen.

„Die Fähre ist auch als Cabrio fahrbar“, sagt Weisbarth: Das Glasdach könne vollständig geöffnet werden. Die Rheinschwan kann man für 300 Euro die Stunde zuzüglich Mehrwertsteuer als Partyschiff mieten.

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