St.-Germanus-KircheUnbekannter Wohltäter stiftete neue Wesselinger Turmuhr

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Das alte Ziffernblatt der ursprünglichen Uhr, die bis 1967 am Kirchturm hing. 

Wesseling – Einem "unbekanntem Wohltäter“ haben es die Wesselinger zu verdanken, dass es heute wieder eine funktionierende Kirchturmuhr an der Kirche St. Germanus in Wesseling gibt.

Die ursprüngliche Uhr der St.-Germanus-Kirche wurde 1908 an den Kirchturm angebracht. Aus drei Himmelsrichtungen konnte die Bevölkerung die Uhrzeit ablesen. Lediglich zur Rheinseite war keine Uhr installiert. Alle drei Uhren wurden durch denselben Mechanismus angetrieben. „So konnte es schon einmal vorkommen, dass, wenn ein Stahlseil gerissen war, eine Uhr stehenblieb, während die anderen beiden munter weiterliefen“, berichtet Pfarrer Markus Polders.

Schwere Schäden im zweiten Weltkrieg

Gleichzeitig waren auch die Glocken mit den Uhren verbunden, so dass pünktlich zur vollen Stunde oder zu den Gottesdiensten geläutet wurde. Nachdem sie den Ersten Weltkrieg überstanden hatte, wurde die Kirche im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Auch die Uhren wurden in Mitleidenschaft gezogen.

Nach erfolgreicher Reparatur wurde das Uhrwerk 1956 grundlegend überholt. Lange hielt das Ergebnis jedoch nicht an, bereits ein Jahr später blieb sie unwiderruflich stehen. Reparaturversuche brachten auch keine Lösung mehr.

Jetzt gibt es eine vollelektrische Uhrturmanlage

Zehn Jahre dauerte es, bis die Uhr ersetzt wurde. Dank eines „unbekannten Wohltäters“, wie Polders sich ausdrückt, konnte die Uhr gegen die jetzige vollelektrische Uhrturmanlage ausgetauscht werden.

Nun gibt es nur noch eine Uhr, die vorn über dem Eingang der Kirche am Turm angebracht ist. Seitdem kann auch nachts die Zeit abgelesen werden, die neue Uhr ist mit kleinen LED-Lämpchen ausgestattet, die die Ziffern und die Zeiger beleuchten.

Die Glocken sind immer noch mit der Uhr verbunden

Mittlerweile ist die Anlage digitalisiert und wird von der Atomuhr in Braunschweig gesteuert. So zeigt sie immer exakt die richtige Uhrzeit an. Auch die Zeitumstellung sei kein Problem mehr, das laufe alles digital, erläutert Polders.

Die Glocken sind immer noch mit der Uhr verbunden. Zusätzlich können sie aber auch von Hand gesteuert werden: Über einen kleinen Knopf in der Sakristei, wenn Sondergottesdienste wie beispielsweise Beerdigungen sind. „Das alte Ziffernblatt und einen der beiden Zeiger habe ich bei der Gartenarbeit im Pfarrgarten wiedergefunden“, erzählt Polders. Die Reste der Uhr schmücken nun den Garten als Erinnerung an die alten Zeiten.

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