Stillstand im TunnelBaufirma meldet Sicherheitsbedenken – Stadt Wesseling verärgert

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Wesseling Fußgängertunnel

Nicht voran geht es mit den Bauarbeiten im Fußgängertunnel Wesseling, die Stadt ist verärgert.

  • Für die Baumaßnahmen am Wesselinger Fußgängerunnel ist alles vorbereitet.
  • Dennoch beginnen die Arbeiten nicht.
  • Die Stadtverwaltung ist verärgert.
  • Die Baufirma weist alle Vorwürfe von sich.
  • Sie kritisiert die Entwurfsplanung.

Wesseling – Der Kiosk des Wesselinger Fußgängertunnels ist bereits in einen Container auf die andere Straßenseite verlegt. Alle Fahrbahnmarkierungen für die dort demnächst stehende Ampel sind aufgetragen, im Tunnel ragen dort, wo einst das Internetcafé war, Kabel aus der Decke. Alles ist bereit für die umfangreichen Baumaßnahmen in und um die Fußgängerunterführung in Wesseling-Mitte. Doch nichts passiert.

Unzumutbarer Zustand

Das ruft Ärger bei der Stadtverwaltung auf den Plan. „Der aktuelle Zustand ist unzumutbar“, heißt es in einer Pressemitteilung. Eigentlich hätte Ende Mai alles losgehen sollen, die Baustelle ist seit Januar eingerichtet. „Leider bringt die beauftragte Firma die Baustelle jedoch nicht in Gang“, so die Verwaltung. Es herrscht Unverständnis, schließlich habe die Firma an der Ausschreibung teilgenommen, den Auftrag kalkuliert und so angenommen, wie vorgelegen habe. „Seitens der Firma wurden keinerlei Bedenken zur Planung geäußert, als Zeit dazu gewesen wäre“, heißt es weiter. Nun formuliere die Firma Bedenken und erwecke nicht den Eindruck, das Projekt wirklich angehen, geschweige denn abschließen zu wollen. „Seit Errichtung der Baustelle bestimmen ausschließlich Schriftverkehr und Gesprächsrunden die Zusammenarbeit.“

Die Verwaltung sagt, es sei unerträglich, dass es gerade beim baulich umfangreichsten und technisch anspruchsvollsten Projekt zur Aufwertung der Wesselinger Innenstadt, die eines starken Partners bedarf, auf Seiten der beauftragten Firma anscheinend an Umsetzungswillen mangele.

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„Alle bisherigen Innenstadt-Projekte der Regionale 2010 wurden von der Verwaltung und den jeweiligen Baufirmen zielorientiert und zügig umgesetzt.“ Keines sei zeitlich oder finanziell aus dem Ruder gelaufen, sogar Fördergeld habe die Stadt mitunter an die Bezirksregierung zurückzahlen können. Die Stadt habe den Geschäftsführer zeitnah zu einem Gespräch eingeladen.

Die Baufirma Lube und Krings aus Aachen weist die Vorwürfe auf Anfrage zurück. „Nach Auftragserteilung und Detailvorbereitung vor Ort mussten wir feststellen, dass die vom Auftraggeber veranlasste Entwurfsplanung hinsichtlich der Bauausführung aus unserer Sicht Probleme aufwirft“, heißt es von Guido Emshoff, dem Geschäftsführer.

Stadt Wesseling teilt Sicherheitsbedenken nicht

Man sei vertraglich verpflichtet, darauf hinzuweisen und Bedenken anzumelden. Es geht laut Emshoff um Sicherheitsprobleme. „Dies betrifft zum einen Voruntersuchungen, die gewährleistet sein müssen, zum anderen aber vor allem die Baugrubensicherheit“, meint Emshoff. Das Interesse des Unternehmens liege darin, Gefahrenpotenziale von Beginn an auszuschließen.

Auch wenn die Stadt die Sicherheitsbedenken nicht teile, sei das Unternehmen zuversichtlich, gemeinsam zu einer Lösung zu finden. „Wir sind ein Unternehmen, das auf derartige Baumaßnahmen, insbesondere für den öffentlichen Auftraggeber, spezialisiert ist. Unser Interesse ist es, mit voller Kraft zu arbeiten und das Projekt schnellstmöglich zu realisieren.“

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