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Wochenendbetrieb wird eingestelltFähre „Rheinschwan“ bringt nur noch Pendler hinüber

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Die Fähre „Rheinschwan“ pendelt momentan nur für die Pendler in der Woche zwischen Wesseling und Lülsdorf hin und her.

Die Fähre „Rheinschwan“ pendelt momentan nur für die Pendler in der Woche zwischen Wesseling und Lülsdorf hin und her.

Wesseling – Viele Pendler nutzen die Fahrt mit der Fähre zwischen Wesseling nach Lülsdorf als Abkürzung. Gerade einmal fünf Minuten braucht der „Rheinschwan“ von einem Ufer zum anderen. An Wochenenden mit schönem Wetter nutzen viele Touristen die Fähre, um die Rheinseite zu wechseln. In Zeiten von Corona ist das aber bis auf weiteres nicht mehr möglich.

„Wir fahren nur noch für die Pendler vormittags und nachmittags“, sagt Reiner Weisbarth, Geschäftsführer der Weisbarth Schifffahrt-Gesellschaft. „Über das Wochenende stellen wir unseren Betrieb ein.“ Die Initiative sei von den Stadtwerken Niederkassel ausgegangen, Weisbarth selbst befindet sich nach seinem Skiurlaub vorsorglich noch in Quarantäne.

Wesseling: Pendlerzahlen sinken immer weiter

Für den Unternehmer bedeutet die Coronakrise wirtschaftliche Einbußen. „Es werden momentan keine Fahrkarten verkauft, damit wir kein Geld in die Hand nehmen müssen“, sagt Fährschiffer Siegfried Glasmacher. Zusätzlich werden die Oberflächen regelmäßig desinfiziert, und Glasmacher versucht, genügend Abstand zu den Gästen zu halten. „Abstand zu halten, ist derzeit weniger das Problem. Am Dienstag hatten wir noch etwa 45 Pendler vormittags, am Freitag waren es nur noch 26 Pendler“, beschreibt Glasmacher die Situation.

Die Pendler, die kommen, sind froh, dass die Fähre überhaupt noch übersetzt. „Würde die Fähre hier in Wesseling nicht mehr gehen, müsste ich das Auto nehmen oder erst zehn Kilometer mit dem Fahrrad in die eine Richtung, um danach wieder zehn Kilometer in die andere Richtung zu fahren“, erzählt Katja Raasch. Die 44-Jährige pendelt täglich von ihrem Wohnort Lülsdorf nach Wesseling zu Evonik. Der eingeschränkte Fährbetrieb trifft Raasch nicht besonders. „Ich kann zum Glück meine Arbeitszeiten an die Fährzeiten anpassen. Normalerweise würde ich früher anfangen und auch wieder früher aufhören. Jetzt fange ich später an, damit ich erst fertig bin, wenn die Fähre auch wieder fährt“, erzählt Raasch.

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Wie lange die Fähre nach dem sogenannten Notbetrieb fährt, ist nicht abzusehen. „Mindestens aber bis Ende März“, sagt Weisbarth. „Wir versuchen, den Pendlerbetrieb so lange aufrecht zu halten wie möglich. Nicht ganz aufgeben, ist erst mal wichtig“, fügt er hinzu.

Die Fähre zwischen Wesseling und Lülsdorf fährt derzeit montags bis freitags zwischen 5.45 und 10 Uhr sowie zwischen 14.30 und 19 Uhr. Am Wochenende ist kein Fährbetrieb. Weitere Informationen gibt es im Internet.

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